Ziel des Anschlags scheint allerdings nicht die Oberfranken-Kaserne selbst gewesen zu sein, sondern Soldaten, die sich für berufliche Fort- und Weiterbildungskurse in Hof befinden. Die Bundeswehr betreibt in Hof seit vielen Jahren die Zivilberufliche Aus- und Weiterbildungs-Betreuungsstelle (ZAW): Zusammen mit externen Anbietern können sich hier Berufssoldaten in verschiedenen Berufsfeldern ausbilden lassen, um nach ihrer langjährigen Bundeswehrzeit eine Berufsausbildung vorweisen zu können.
Zusammen mit der Handwerkskammer und dem BfZ können sich die Soldaten unter anderem zum Mechatroniker oder zum Feinwerkmechaniker ausbilden lassen.
So sind Soldaten in Uniform ein normaler Anblick im Hofer Stadtbild: In Klassenstärke stehen sie oft an den Bushaltestellen, um auf die Bundeswehr-Busse zu warten, die zwischen den Standorten der einzelnen Ausbildungsanbieter verkehren, oder verbringen ihre Kurspausen in der Hofer Innenstadt. Eine solche Situation scheint Ziel des Attentäters gewesen zu sein. Etwa 250 Soldaten aus ganz Deutschland befinden sich zu diesem Zweck turnusmäßig in Hof und sind demnach auch im Stadtbild präsent.
Christoph Plass