Im Vergleich zu Höckes Auftritten in den vergangenen Wochen merkt man hier im Concres Centrum Suhl, wie dem AfD-Mann schnell der Wort-Fundus ausgeht. Bei seinen einstudierten Wahlkampf-Veranstaltungen sitzt jedes Wort. Hier ins Suhl ermüdet die Schallplatte Höcke immer mehr. Zwar bekommt er immer noch Applaus aus dem Publikum, doch trifft er die Nadelstiche nicht mehr so effektiv wie zuvor. Immer wieder bedient er sich denselben rhetorischen Mitteln, immer wieder spricht er von denselben Dingen, immer wieder greift er an, statt zu erklären.

Er bekommt immer noch den meisten Applaus. Jedoch setzen seine zwei Kontrahenten ihre Themen mittlerweile weitaus besser in Szene.

Maximilian Simon

Die Diskussion ist mittlerweile wieder auf einem gemäßigten Level. Alle Beteiligten haben sich wieder etwas heruntergefahren - Im Vergleich zur ersten Stunde kann man das nun sogar als Diskussion bezeichnen.

Maximilian Simon

Die Philosophie in der Gesundheitsversorgung der AfD beschreibt Höcke recht knapp: „Prävention“, spricht der Mann der blauen Partei. Wenn die Menschen aufgeklärt wären, könnten Herz- Kreislauferkrankungen beispielsweise vermieden werden. Gelächter aus dem Publikum sind die Folge. Er entschärft seine Aussage, rudert zurück. „Plötzlich sind es nur noch „viele Volkserkrankungen.“
Zudem führt er weiter aus, er möchte eine flächendeckende Grundversorgung. Denn, so Höcke, „ein Herzinfarkt-Patient auf dem Land hat genau so ein Recht auf Behandlung wie der Herzinfarkt-Patient in der Stadt.“ Lautstarke Stimmung aus dem Publikum. Wie Höcke das jedoch erreichen will, bleibt offen. Der Politiker war erneut auffällig unspezifisch.

Maximilian Simon