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Eine Milliarden-Wahl - Harris benötigt jetzt viel Geld im Rücken

11:11
22.07.2024
Nach Bidens Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen muss Kamala Harris nun für sich selbst Spenden sammeln. Das ist wichtig: Denn ohne starke Finanzen im Rücken sind US-Wahlkämpfe nicht zu gewinnen.

Wahlkämpfe in den USA sind extrem kostspielig. Nur wer die nötigen Finanzen hat, kann sich dauerhaft im Rennen halten. Der Einfluss des Geldes auf die Politik ist in den USA seit langem großes Thema. Was aber kostet ein solcher Wahlkampf in den USA?

Das geht in die Milliarden. Nach Angaben der Organisation Open Secrets, die Wahlkampfspenden dokumentiert, wurden bei der Wahl 2020 mehr als 14,4 Milliarden US-Dollar (rund 13,2 Milliarden Euro) ausgegeben. Davon entfielen etwa 5,7 Milliarden auf den Präsidentschaftswahlkampf und 8,7 Milliarden auf die Abstimmung über die Sitze im US-Kongress, die zeitgleich stattfand.

Damit war der Wahlkampf, an dessen Ende sich der damalige Präsident Donald Trump seinem demokratischen Herausforderer Joe Biden geschlagen geben musste, mehr als doppelt so teuer wie das Rennen vier Jahre zuvor (rund 2,4 Milliarden Dollar).

Wie läuft die Finanzierung eines US-Wahlkampfes grundsätzlich?

Direkte Spenden an Kandidatinnen und Kandidaten sowie Parteien sind begrenzt. In der Regel gibt es Großspenden an Super-Pacs, also Organisationen, die Gelder in unbegrenzter Höhe annehmen und sie zur Werbung für bestimmte Kandidaten oder politische Anliegen verwenden können. Das Kürzel „Pac“ steht für „Politisches Aktionskomitee“. Darüber finanzieren die Kandidaten unter anderem die teure Fernsehwerbung. Wer hinter den Spenden steckt, ist nicht immer transparent. Es gibt aber auch viele Kleinspenden von Privatpersonen.

Was wurde bisher im Wahlkampf 2024 gesammelt?

Für alle Präsidentschaftskandidaten - inklusive derjenigen, die schon aus dem Rennen ausgestiegen sind - geben Open Secrets und die US-Bundesbehörde zur Wahlkampffinanzierung FEC übereinstimmend bisherige Einnahmen von 660 Millionen US-Dollar (etwa 606 Millionen Euro) an. Davon entfallen etwa 215 Millionen auf Biden und 196 Millionen auf Trump.

Die Spendenbeträge werden sich gewiss erhöhen, je näher der Wahltermin heranrückt. Bei der vergangenen Abstimmung 2020 sammelte Biden nach FEC-Angaben rund 1,1 Milliarden Dollar, Trump etwa 790 Millionen. Für alle Präsidentschaftskandidaten zusammen waren es damals mehr als 4 Milliarden.

Wie geht es mit Bidens gesammelten Spenden weiter?

Zuletzt wurde in den USA diskutiert, ob die Millionen-Spenden, die Biden vor seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gemeinsam mit der neuen Hoffnungsträgerin der Demokraten, Kamala Harris, bereits gesammelt haben, einfach an jemand anderen weitergegeben werden könnte. Harris könnte wohl auf den Wahlkampfapparat und vermutlich auch auf gesammelte Biden-Spenden zugreifen, weil sie als seine Vize Teil von dessen Wiederwahlkampagne gewesen ist.

Wie sieht es in Deutschland aus?

Nirgendwo sonst auf der Welt erreichen Wahlkampfkosten auch nur ansatzweise vergleichbare Höhen wie in den USA - auch in Deutschland bei weitem nicht. Für die SPD etwa hat der Bundestagswahlkampf 2021 rund 15 Millionen Euro gekostet, wie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einmal in einem Interview der „Süddeutschen Zeitung“ verriet.
Nach Angaben der Bundeszentrale für politische Bildung gab die SPD für den Wahlkampf zur Bundestagswahl 2017 etwa 24 Millionen Euro aus, die Unionsparteien CDU und CSU zusammen rund 30 Millionen. FDP, Grüne, Linke und AfD investierten demnach zwischen drei und 6,5 Millionen Euro.

dpa

Hollywood reagiert auf Bidens Rückzug

10:31
22.07.2024
Stars aus Film, Fernsehen und Musik loben US-Präsident Joe Biden für seine Entscheidung, sich aus dem Wahlkampf gegen den Republikaner Donald Trump zurückzuziehen.

Hollywood-Schauspieler Robert De Niro lobte Bidens „kluge Politik und selbstlosen Patriotismus“, wie das Branchenportal „Deadline“ den 80-Jährigen zitierte. „Denn es gibt für unser Land nichts Wichtigeres, als Donald Trump an den Wahlurnen zu besiegen.“ De Niro gilt als ausgesprochener Trump-Kritiker. Er war auch Sprecher von einem Wahlkampfspot Bidens. „Mit Respekt, Bewunderung und Zuneigung - danke Mr. President!“

Hollywood-Ikone Barbra Streisand schrieb auf X: „Joe Biden wird als ein Mann in die Geschichte eingehen, der in seiner vierjährigen Amtszeit viel erreicht hat.“ Dann fügte die 82-Jährige hinzu: „Wir sollten dankbar dafür sein, dass er unsere Demokratie aufrechterhalten hat.“

Auch Oscar-Preisträgerin Jamie Lee Curtis (65) unterstützt Bidens Rückzug und setzt gleichzeitig viel Hoffnung in Kamala Harris, die gegenwärtige Vizepräsidentin und wohl auch aussichtsreichste Ersatzbewerberin bei den Demokraten. Harris sei „eine glühende Verfechterin“ der Rechte von Frauen und schwarzen Menschen, schrieb Curtis auf Instagram. Außerdem stehe Harris in einer Zeit großer nationaler Spaltung für eine Botschaft von „Hoffnung und der Einheit“.

dpa

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