Korea war der Gegner in der Gruppe, den man schwächsten eingeschätzt hat - und gegen den ein Sieg Pflicht gewesen wäre. Darin sind sich die deutschen Spielerinnen nach dem 22:23 einig. "Wir wollten einen guten Start und den Flow mitnehmen", sagt Emily Balkon. Das ist dem Team nicht gelungen. 23 Gegentore seien in Ordnung, damit gewinne man die meisten Spiele, folglich habe es am Angriff gelegen, unterstreicht auch Xenia Smits. "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen", sagt sie. Viel Zeit zum Grübeln gibt es nicht, am Sonntag steht schon das nächste Spiel an. "Vielleicht ist das sogar ein Vorteil", sagt Smits, "wir haben kaum Zeit zum Grübeln." Ob sie am Freitag zur Olympia-Eröffnung geht, weiß sie nach dem missglückten Auftakt noch nicht. "Ich wollte es von dem Spiel abhängig machen, aber ich nun noch Freude daran habe...", sagt sie. Jede Spielerin würde individuell entscheiden, ob sie bei der Bootsparade anwesend sein möchte. Auch Trainer Markus Gaugisch stellt es den Spielerinnen frei. "Wir haben verloren, wir werden die Fehler analysieren", sagt er. "Aber eine Bestrafung ist keine Analyse."
Sven Wenzel