Wieso schießt ein 20-Jähriger auf Ex-Präsident Donald Trump? Was hat Täter Thomas Matthew Crooks aus dem Bundesstaat Pennsylvania zu diesem offenbar geplanten Attentat auf den Republikaner motiviert? Ermittler der Bundespolizei FBI und anderer Sicherheitsbehörden suchen mit Hochdruck nach Antworten auf diese Frage.
„Sie werden im Prinzip seine Biografie schreiben, sie werden rausfinden, wie in den letzten fünf bis zehn Jahren seine psychische Verfassung war, was er gemacht hat, was er vorhatte, ob er zur Schule ging“, sagte Ermittlungsexperte Steve Moore im US-Sender CNN. Sie würden auch seine Religion, seine Finanzen und seine gesamten Online-Aktivitäten und alle weiteren relevanten Aspekte seines Lebens genau unter die Lupe nehmen, erklärte er weiter.
Zudem dürften Ermittler schnell herausfinden, ob der Schütze seine Waffe legal erworben hatte und sie aktuell besitzen durfte. Der Erwerb von Feuerwaffen, inklusive halbautomatischer Waffen und Sturmgewehren, ist in den USA relativ einfach. Das ist einer der Gründe dafür, dass es in den USA deutlich mehr Schusswaffenkriminalität gibt.
Das FBI hat den Schützen als 20 Jahre alten Thomas Matthew Crooks aus der Nähe von Pittsburgh im Bundesstaat Pennsylvania identifiziert. Er wurde von Sicherheitskräften getötet, teilte der für den Schutz des Ex-Präsidenten zuständige Secret Service mit.
Die „New York Times“ und die „Washington Post“ berichteten übereinstimmend, dass der Mann im Wählerverzeichnis als Republikaner registriert war. Es soll aber mindestens einmal auch an die Demokraten gespendet haben. Der „New York Times“ zufolge soll der junge Mann 2022 im Ort Bethel Park sein Abitur gemacht haben.
Ermittler dürften nach Ansicht von Experten auch der Frage nachgehen, wie es dem Schützen möglich war, sich unbemerkt in relativer Nähe zu Trump in „erhöhter Position“ außerhalb des Veranstaltungsortes in Stellung zu bringen und von dort mehrere Schüsse abzufeuern. Der republikanische Präsidentschaftsbewerber und Ex-Präsident Trump wird vom Secret Service beschützt - die Sicherheitsmaßnahmen sind allerdings nicht so umfangreich wie bei einem amtierenden Präsidenten.
Dass ein Schütze sich bei einem amtierenden Präsidenten so nahe in Stellung bringen könnte, scheint angesichts der massiven Sicherheitsmaßnahmen und der Kontrollen eines weiten Gebiets rund um Veranstaltungsorte unwahrscheinlich.