Bei vier bis fünf Wahlen parallel darf nichts durcheinander kommen. Klar, dass die Stimmzettel für die Regionalwahl, die Kreistagswahl, die Gemeinderatswahl und gegebenenfalls die Ortschaftsratswahl in einen Umschlag kommen. Nur die Stimmzettel für die Europawahl dürfen ohne Umschlag in die Wahlurne. Blöde nur, dass eben diese Umschläge und die dazugehörigen Stimmzettel nicht immer so recht zusammenpassen wollen. Während sich Regional- und Kreistagszettel noch weitgehend problemlos in die dafür vorgesehenen Behältnisse quetschen lassen, sind die Gemeinderatswahlen mancherorts ein Problem. Zumindest da, wo zu viele Kandidaten in das Gremium wollen. Zu viel Papier für zu wenig Umschlag. Wer nicht den kleinen Origami-Schein besitzt und dank japanischer Faltkunsttechnik den ausgefüllten Wahlzettel so zusammengequetscht bekommt, dass er doch irgendwie passt, der kann noch stärker ins Schwitzen kommen als bei der Qual der Kandidatenwahl zuvor. Immerhin eilen mancherorts falttechnisch versierte Wahlhelfer herbei, um dem ungeschickt hantierenden Zeitgenossen bei der Erfüllung der staatsbürgerlichen Pflichten zu helfen. Bis zu den nächsten Wahlen können schlaue Köpfe mal die Mehrkosten für den Fall berechnen, die Umschläge ein halbes Zentimeterchen größer zu designen. Der Dienst am Wähler dürfte auf großen Zuspruch stoßen.
Christian Gottschalk