Das gab es noch nie: ein Vortrag von einem vierköpfigen Team. Dr. Steffani Görl, Dr. Kathrin Seidel, Dr. Tugba Zahn und Prof. Dr. Jan-Frederik Güth geben eine Übersicht über das, was digital in Sachen Unterkiefer-Bewegungsaufzeichnung möglich ist.
Es gibt schon seit einigen Jahren digitale Workflows, darauf weist Prof. Güth hin. Jetzt wird damit begonnen, die einzelnen Insellösungen miteinander zu verknüpfen. So richtig in die Routine implementiert ist das alles aber noch nicht. Zu unterscheiden sind der digitale und der virtuelle Artikulator. Bei letzterem werden natürliche Bewegungen auf die Daten des Patienten übertragen.
Dr. Görl weist darauf hin, dass die instrumentelle Bewegungsanalyse hilft, Dysfunktionen zu erkennen, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Das subjektive Befinden wird also mit objektiven Befunden abgeglichen. Die Artikulatoren können individuell programmiert werden, was die zahnmedizinischen und zahntechnischen Maßnahmen am Ende erleichtert. Wichtig ist auch, Messungen zu wiederholen, um zufällige zu bestehenden Bewegungen abzugrenzen.
Dr. Zahn stellt das DMG-System vor, das mit Magnetfeldsystemen arbeitet, Dr. Seidel das Modjaw Tech in Motion. Während das DMG-System mit Sensoren am Gebiss arbeitet, gibt es bei Modjaw eine Bissgabel und weitere Teile. Die Stärke des Modjaw liegt laut Dr. Seidel in der guten Grafikaufzeichnung. Dr. Steffani Görl zeigt anschließend noch den Jaw Motion Analyzer. Ihr gefällt an diesem Gerät die Möglichkeit, den Analyzer im Koffer zu transportieren.
Fazit ist, dass Diagnostik und restaurative Anwendung zu unterscheiden sind. Die Wissenschaft ist mit der Evaluierung noch nicht so weit, dass weiterreichende Aussagen getroffen werden können. Der digitale Artikulator ist die Analogie zum klassischen Artikulator, der virtuelle Artikulator stellt realdynamische Bewegungsmuster des Patienten dar. Wichtig bei der Entscheidung ist, ob ein Gerät ins Labor und in die Praxis passt.