Die exakte Reproduktion eines Gebisses erfordert neben dem Verständnis der menschlichen Anatomie auch ausgefeilte handwerkliche und zunehmend digitale Fähigkeiten. Mit dem CADdenture-Verfahren – das von CADdent entwickelte Baukastensystem zur ganzheitlichen digitalen Herstellung von partiellen Prothesen – passen die digital designten Bauteile einer Arbeit in nur einer möglichen Konfiguration zusammen. Den digitalen Workflow zur Herstellung einer partiellen Modellgussprothese stellte ZTM Niels Hedtke in seinem Vortrag „Das Schwere einfach machen: Die Fertigung einer partiellen Prothese vollständig digital“ vor.
Hedtke stellte die These auf, dass der digitale Modellguss künftig den analogen ersetzen wird. Derzeit würden in Deutschland 800.000 Modellgüsse jährlich hergestellt, davon 80 Prozent analog. In fünf bis zehn Jahren würde sich das Verhältnis umkehren.
Als Vorteile der digitalen Fertigung nannte er unter anderem einen geringeren Materialverbrauch, die Materialvielfalt, die verkürzte Bearbeitungszeit und geringere Investitionskosten des Labors. Er betonte, dass auch die komplett analoge Fertigung Vorteile habe, verwies aber darauf, dass diese nicht mehr von allen Laboren geleistet werde.
Ein weiterer wichtiger Punkt sei auch die Wettbewerbsfähigkeit als Arbeitgeber. Junge Menschen könnten mit fortschrittlicher Technik für den Beruf des Zahntechnikers begeistert werden. Abschließend betonte er, dass mit der Digitalisierung das „Handwerk nicht verloren“ gehe, sondern es weiterhin die Arbeiten veredeln würde.