Die Etappen sind:
- Anfang der 1950er-Jahren der Start der Öffentlich-Rechtlichen, der Launch des Erlebnisses Fernsehen.
- 1984 der Start des Privatfernsehens, die Kommerzialisierung und die wundersame Kanalvermehrung.
- 2014 das Durchstarten von YouTube im großen Stil und die Markteroberung durch Streamer, die bis 2020 keine schwarzen Zahlen schreiben konnten und nun in der Konsolidierung stehen.
Dass es im Streaming-Markt stagniert, sorgt aus Sicht des Banijay-Chefs für eine Art Rückbesinnung auf das, was das klassische Fernsehen groß gemacht hat: Auf Reality TV, Live-Shows, Quiz - die Kölner sind Spezialisten auf dem Gebiet und verspüren eine starke Nachfrage.
Aktuell würden die Streamer linearer, setzen Werbefinanzierung ein. Im Gegenzug gehen Sender in den Stream. „Der Markt ist also irredynamisch in Bewegung. Doch das Media-Universum gehört den großen Playern mit den Betriebssystemen“, relativiert Tobias. In dieser Gemengelage müssten Sender und Produzente mit harten Bandagen kämpfen: „Neue Formate zu etablieren ist der Endgegner“, es sei sehr hart geworden, überhaupt wahrgenommen zu werden in diesem Inhalte-Überangebot. „Aber es geht!“, freut sich der Banijay-Macher. Die besten Ideen sind ihm zufolge nach wie vor "klar, neu und einfach". Hinzu kommt jetzt: „Aufmerksamkeit ist die neue Währung im Markt“, sodass neue Formate einen großen Push bräuchten. Tobias: „Die neuen Formate müssen hochwertig sein, das Schnelle, Billige finden wir bei TikTok.“ Und: „Wirklich innovativ sein heißt auch wirklich neu denken.“
Eine Antwort auf diese Herausforderungen ist für das größte unabhängige deutsche Produktionshaus „Big Brother – Die Knossi Edition“: bekanntes TV-Konzept mit Influencern bestücken und bei Twitch platzieren. Hier kommt ergo alles zusammen, was die neue Bewegtbildwelt prägt. Joyn, Twitch, TikTok – alle seien dabei gewesen. Als Erfolg bezeichnet es Fabian Tobias, dass dieses Format ganz neu ausgewertet wurde.