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TV-STRATEGIEN IM STREAMING-ZEITALTER

Wir haben 1. ein massives Wachstum im Streaming und 2. inhaltlich eine breitere Ausrichtung: Realities galten neben Soaps als Schwerpunkt, jetzt sehen wir, dass auch Doku-Formate im Streaming funktionieren. Malte Kruber, RLTZWEI 13:03
24.04.2024

Programmplanung im Jahr 2024

13:14
24.04.2024
In der Diskussionsrunde der TV-Verantwortlichen stellt sich die zentrale Frage bei #FuVi24: Über welchen Kanal hat mein Inhalt die besten Chancen, vom Publikum gefunden zu werden? „Bei uns ist immer noch der Mensch vornedran“, schränkt RTL-Datenchefin Karin Immenroth ein. Auch wenn das Haus ebenso wie die anderen Sender heute auf einen immens großen Datenschatz zurückgreifen kann. Der Wert der Programmdirektor:innen, ihre Erfahrung, dürfe nicht unterschätzt werden.

Mit einem Vorurteil will Malte Kruber von RTLZwei bei Future Video aufräumen: Auch beim so „jungen“ Münchner Sender sind nur 50 Prozent der Zuschauer:innen unter 50 Jahre alt. Dann berichtet auch er, wie sehr sich vieles in den Stream verlagert und TV-Inhalte sehr gute Ergebnisse auf Abruf erzielen. 

Dr. Florian Kumb, Leiter der Hauptabteilung Programmplanung beim ZDF, hat drei Key Learnings fürs #FuVi24-Publikum im House of Communication dabei:
  • Starke Marken funktionieren auf beiden Plattformen, darunter Markus Lanz, Jan Böhmermann oder die heute show als konkrete Beispiele aus dem ZDF-Universum.
  • Serien können linear flau starten, doch im Stream richtig abheben. Darunter vor allem junge Formate, die richtige Binge-Erfolge werden.
  • Großereignisse wie Sport-Highlights sorgen für die Peaks im klassischen TV-Programm. Die Nachrichten sind weiterhin die lineare Verabredung des Tages.
Social Media bleibt ein wichtiges Beiboot für Sender. In der Fiktion sei YouTube keine wichtige Plattform bei der Begleitung für die Mediathek, so Klumb, anders Nachrichten.

Sowohl Immenroth als auch Kruber schätzen, dass die AGF mit X-Reach eine Währung bietet, die auch misst, wenn übers Smartphone Inhalte abgerufen werden. „Die crossmediale Reichweite ist enorm wichtig“, hebt der RTLZwei-Manager hervor. Ob TV-Gerät, App-Zugang oder Stream auf dem Laptop: Die AGF der Sender kann nun dokumentieren, wo wer was wann und wie ansieht. „Gerade ändert sich das Nutzungsverhalten massiv, wenn wir die Zahlen der vergangenen Wochen ansehen“, führt Malte Kruber am Beispiel Bundesliga und Champions League aus. Das Publikum wandert auch hier zunehmend zum Stream und zum Abruf, etwa um bewusst beste Szenen (nochmals) zu sehen oder von unterwegs dabei zu sein.

Wann wird mehr gestreamt als geschaut?

„Mindestens fünf Jahre“, zeigt sich RTL-Managerin Karin Immenroth überzeugt. ZDF-Mann Kumb will sich nicht genau festlegen angesichts der individuellen Situation beim Publikum. Das Lineare werde sich auf einen „stabilen Sockel“ runterentwickeln, auf dessen Basis die Mediatheken ruhen. Die Programmkosten würden nicht geringer, wenn Produktionen rein für den Stream angeschoben werden. Nichtsdestotrotz geht er von einer weiteren Konsolidierung im Linearen aus, von weiteren Fusionen wie zuletzt mit Nickelodeon und Super RTL. Laut dem ZDF-Manager wird es mehr als fünf Jahre dauern, bis mehr gestreamt als linear ferngesehen wird.

Petra Schwegler

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