Es war einmal eine schöne Vorstellung: Das Internet, ein Ort der Freiheit, der unbegrenzte Möglichkeiten zum Informationsaustausch bietet.

Doch die Realität sieht anders aus: Die großen US-amerikanischen Tech-Konzerne kontrollieren den Datenfluss. Ein Großteil des Internet-Traffics in Deutschland läuft über die Plattformen von Google, Apple, Microsoft, Amazon und Meta, deren Algorithmen nur sie selbst kennen.

Dr. Martin Andree, Medienwissenschaftler an der Universität zu Köln, beschäftigt sich seit rund Jahren mit dieser Thematik. Sein Fazit ist deutlich: "Um unsere Demokratie zu schützen, müssen wir die Herrschaft der Digitalkonzerne brechen. Big Tech muss weg"

Im Audio-Café diskutierten Torsten Hennings, Mitglied der Geschäftsleitung Studio Funk, Sabine Kuckuck, Executive Creative Director thjnk Berlin und Prof. Dr. Frizz Lauterbach, Digitalexperte Bayerischer Rundfunk über „Echt stimmig? Neue Stimmenvielfalt – neue Touchpoints“ 

Torsten Hennings betont die Bedeutung der Stimme in der Audiowelt: "Die Stimme ist ein Door Opener. Sie ist nicht nur ein Informationsmedium, sondern viel mehr." Mit Geräuschen, Musik, Stille und Stimme öffnet sie Türen für Marken, um Mehrwert zu schaffen. Eine überzeugende Stimme schafft aktive Hörerlebnisse und hinterlässt bleibende Eindrücke.

Sabine Kuckuck zeigt am Beispiel eines IKEA-Spots, wie wichtig eine einzigartige Markenstimme ist. Der schwedische Akzent wird sofort mit IKEA verbunden, ohne Logo oder Markennamen. Die Idee, Markenstimmen zu klonen, wirft Fragen zur Zukunft auf, denn schon heute sind Stimmen klonbar.

Prof. Dr. Frizz Lauterbach präsentiert Bayern 3 als Beispiel für erfolgreiche Audioproduktion. Mit der "Integrated Value Chain" und dem "Harvesting Content"-Ansatz nutzt der Sender bestehenden Content und integriert die Community. Dies ermöglicht einzigartigen Content und kontinuierliche Einblicke aus der Hörer-Community.