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Dschihadistenmiliz: Angriff in Moskau wurde von vier IS-Kämpfern verübt

15:13
23.03.2024
Nach dem tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal in Russland mit mehr als 130 Toten hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ihre Verantwortung dafür bekräftigt. "Der Anschlag wurde von vier IS-Kämpfern verübt", erklärte der IS am Samstag auf einem seiner Kanäle im Onlinedienst Telegram. Diese seien "mit Maschinengewehren, einer Pistole, Messern und Brandbomben bewaffnet" gewesen. Der Anschlag sei Teil des "natürlichen Kontextes des tobenden Krieges" mit den "Ländern, die den Islam bekämpfen".
Der IS, der in Syrien gegen Russland kämpft und auch in der russischen Kaukasusregion aktiv ist, hatte den Anschlag bereits zuvor für sich reklamiert. Kurz nach dem Angriff am Freitagabend schrieb die Gruppe bei Telegram, IS-Kämpfer hätten "eine große Zusammenkunft ... am Rande der russischen Hauptstadt Moskau" angegriffen. In der IS-Erklärung hieß es weiter, die Angreifer hätten sich "sicher in ihre Stützpunkte zurückgezogen".
Die russischen Behörden und auch Kremlchef Wladimir Putin gingen bisher nicht auf die Selbstbezichtigung des IS ein. Putin verwies vielmehr darauf, dass sich "alle vier gefassten Angreifer" auf der Flucht in die Ukraine befunden hätten. Der russische Geheimdienst FSB erklärte, die Angreifer hätten Kontakte in die Ukraine gehabt. Die ukrainische Führung bestreitet jedwede Beteiligung an dem Angriff. Insgesamt wurden bislang elf mutmaßlich an dem Angriff beteiligte Personen festgenommen.

AFP/rko

Ukraine kontert Putin: Anschuldigungen zu Anschlag „absolut falsch“

14:40
23.03.2024
Ohne Beweise unterstellen Putin und russische Propagandisten der Ukraine eine Verwicklung in den Terroranschlag in Moskau. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR weist das zurück - und betont, wie absurd die Unterstellungen seien.
Putins Anschuldigung, dass vier Täter nach dem Verbrechen am Freitagabend von Russland aus die Grenze zur Ukraine hätten überqueren wollen, sei eine „absolut falsche und absurde Aussage“, sagte HUR-Vertreter Andrij Jussow am Samstag laut ukrainischen Medien. „Dafür muss man kein Experte für Sicherheitsfragen sein“, führte Jussow demnach aus.
„Grenzgebiet voller Sicherheitskräfte und vermint“
„Seit mehr als zwei Jahren dauert die Vollinvasion an, die Grenzgebiete sind voller feindlicher Truppen, Spezialagenten, Vertretern von Geheimdiensten und Sicherheitskräften. Die Grenzlinie ist vermint, sie wird mit allen Mitteln überwacht - darunter Luftaufklärung von beiden Seiten“, sagte Jussow  weiter.
Der Ukrainer fügte hinzu: „Natürlich kann diese Version keiner Kritik standhalten. Das versteht jeder auf der Welt, außer vielleicht der zombifizierten russischen Bevölkerung.“ Jussow beschuldigte den Kreml zudem, die Tragödie in Moskau nutzen zu wollen, um Repressionen im eigenen Land weiter zu verschärfen.
Bekennerschreiben des IS von offizieller russischer Seite nicht kommentiert
Einen Tag nach dem Anschlag auf die Konzerthalle Crocus City Hall am Freitagabend nahe Moskau hatte Putin bei einer Ansprache an sein Volk behauptet, vier von insgesamt elf festgenommenen Männern hätten nach der Tat in die Ukraine fliehen wollen. Auch russische Propagandisten taten ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat, die sich zu dem Verbrechen bekannt hat, schnell als angeblichen „Fake“ ab und wiesen der Ukraine die Schuld zu, die sich seit Februar 2022 gegen einen russischen Angriffskrieg verteidigt. Belege für diese Behauptungen lieferten sie allerdings nicht.

dpa/rko

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