Nach dem tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal in Russland mit mehr als 130 Toten hat die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ihre Verantwortung dafür bekräftigt. "Der Anschlag wurde von vier IS-Kämpfern verübt", erklärte der IS am Samstag auf einem seiner Kanäle im Onlinedienst Telegram. Diese seien "mit Maschinengewehren, einer Pistole, Messern und Brandbomben bewaffnet" gewesen. Der Anschlag sei Teil des "natürlichen Kontextes des tobenden Krieges" mit den "Ländern, die den Islam bekämpfen".
Der IS, der in Syrien gegen Russland kämpft und auch in der russischen Kaukasusregion aktiv ist, hatte den Anschlag bereits zuvor für sich reklamiert. Kurz nach dem Angriff am Freitagabend schrieb die Gruppe bei Telegram, IS-Kämpfer hätten "eine große Zusammenkunft ... am Rande der russischen Hauptstadt Moskau" angegriffen. In der IS-Erklärung hieß es weiter, die Angreifer hätten sich "sicher in ihre Stützpunkte zurückgezogen".
Die russischen Behörden und auch Kremlchef Wladimir Putin gingen bisher nicht auf die Selbstbezichtigung des IS ein. Putin verwies vielmehr darauf, dass sich "alle vier gefassten Angreifer" auf der Flucht in die Ukraine befunden hätten. Der russische Geheimdienst FSB erklärte, die Angreifer hätten Kontakte in die Ukraine gehabt. Die ukrainische Führung bestreitet jedwede Beteiligung an dem Angriff. Insgesamt wurden bislang elf mutmaßlich an dem Angriff beteiligte Personen festgenommen.