Der größte Profiteur der Tigers-Insolvenz ist ihr heutiger Gastgeber. Auf Rang sieben liegend, hatten die Alligators die direkte Playoff-Qualifikation angesichts von 13 Punkten Rückstand auf den SC Riessersee eigentlich bereits abgehakt. Plötzlich nehmen sie den letzten direkten Playoff-Platz ein, haben allerdings den EC Peiting direkt im Nacken. Und die Formkurve spricht auch nicht unbedingt für die Mittelfranken. Von den letzten sieben Spielen gingen sechs verloren. Am Dienstag in Bad Tölz lagen sie bereits nach dem ersten Drittel mit 1:6 zurück, ehe ihnen noch etwas Ergebniskosmetik zum 3:7 gelang.

Vor allem bieten die verbleibenden Hauptrundenspiele nun eine große Chance für die jungen Spieler, Erfahrungen zu sammeln und zu wachsen. Klar ist aber auch: Die Tigers sind in jedem Spiel Außenseiter, und man muss sich auf einige heftige Packungen gefasst machen. Das ist bitter, denn vor der Abwanderungswelle hatte die Mannschaft die Fans reichlich verwöhnt mit vielen Siegen und grandiosem Oberliga-Eishockey. 170 Scorerpunkte sind den Tigers durch die Abgänge von Eetu Elo und Co. verloren gegangen.

Die Titanic hat also den Eisberg gerammt. Sie sinkt, aber die Kapelle spielt noch. Einige wichtige Instrumente fehlen, aber Musik ist es immer noch.

Servus Tigers-Fans, nichts ist mehr, wie es einmal war. Und doch: Heute treten die Bayreuth Tigers zu einem Auswärtsspiel in der Oberliga Süd an. Um 20 Uhr sind sie beim Höchstadter EC zu Gast. Trotz allem. Allen, die weiterhin dieses Trikot tragen, kann man nur Respekt zollen. Sie haben bedingungslose Unterstützung verdient. In diesem Sinne: Auf geht's, Tigers!