Die deutschen Trecker-Korsos sind inzwischen zum Vorbild und Katalysator für weitere Bauernproteste in Europa geworden: In Belgien beteiligten sich zahlreiche Landwirte an Protestaktionen. In Litauen wehrten sich mehrere tausend Bauern gegen die Sparpläne und die Agrarpolitik der Regierung des baltischen EU-Landes. Sie sind unzufrieden mit der Schutzgebietsverordnung, ihrer Einkommenssituation und den Milchpreisen. Wie in Deutschland geht es den litauischen Bauern aber auch um die Kraftstoffpreise.
In Polen wehren sich Landwirte seit Monaten gegen zollfreie Importe ukrainischen Getreides, mit der Begründung, diese würden ihre Preise verderben. Aus Italien werden ebenfalls Proteste der Bauern gemeldet.
Auch in Rumänien blockierten Landwirte und Spediteure tagelang mit Lastwagen und Traktoren Straßen, unter anderem an den Grenzübergängen zu Ungarn, Serbien und der Ukraine. Inzwischen sind die Proteste abgeflaut, die Regierung hat die Umsetzung der wichtigsten Forderungen versprochen. Dazu gehört die Senkung der Kfz-Versicherungskosten.
Frankreich: Blockaden auf Autobahnen
Einer der Brennpunkte der europäischen Bauernproteste ist derzeit Frankreich und vor allem dessen Hauptstadt Paris, wo sich die Wut der Bauern ebenfalls seit Monaten entlädt. Bereits seit Montag blockieren protestierende Bauern den Verkehr rund um Paris. Mit Hunderten von Traktoren und Heuballen legten sie ganze Autobahnabschnitte lahm.
Ähnlich wie den deutschen Bauern geht es auch den französischen um niedrigere Steuern und bessere Einkommen.
Der Druck auf die EU ist mit den Bauernprotesten gestiegen – vor allem im Hinblick auf die Europawahlen im Juni. Schließlich kommen viele Vorschriften und Regelungen aus Brüssel.