In Ilmenau beteiligt sich auch der Edeka-Markt von Gerit und Thomas Sander an den Protesten. Nicht nur, dass zwei Traktoren auf dem Parkplatz des Supermarkts im Wohngebiet "Am Stollen" stehen und auf den Protest hinweisen. Die Sanders öffnen ihren Markt an diesem Montag erst ab 14 Uhr. Sie stünden an der Seite der Bauern, sagt Inhaberin Gerit Sander im Gespräch mit der Redaktion. Sie befürchtet, dass die Preise für die Produkte der Bauern deutlich steigen werden, würden die Subventionen abgeschwächt oder abgeschafft. "Diese höheren Preise, die dann anfallen würden, müssten wir an unsere Kunden weitergeben. Das wollen wir nicht", sagt sie.

Danny Scheler-Stöhr

Auch in Neuhaus am Rennweg haben sich am Montagmorgen etliche Bürger im Zuge der Protest-Aktion versammelt. Treffpunkt war laut eines Aufrufes, der unter anderem via Facebook in der Gruppe „Es Herrnhaus, frieher un heit“ geteilt wurde, der Parkplatz des Discounters Norma Ortsausgang der Stadt am Kreisverkehr in Richtung Lichte. Und dem sind Dutzende gefolgt.
Nicht nur und wohl die wenigsten davon Bauern, sondern vor allem jene, die sich aus Solidarität mit den Landwirten an dem Protesttag beteiligen, und die, die ein Zeichen für ihren Missmut gegenüber der Politik der Bundesregierung setzen wollen. Eben ganz so, wie es im Aufruf appelliert wurde: „Jeder, der möchte, darf sich gern anschließen und mit nach Erfurt kommen! Egal mit welchem Auto, Traktor, Lkw … Hauptsache dabei!“
Ein beinahe vierminütiges Video in besagter Facebook-Gruppe zeigt kurz nach der Abfahrt den nicht enden wollenden Konvoi, wie er sich auf den Weg in die Landeshauptstadt macht. Ein Traktor fährt vorneweg, ein Transporter mit Anhänger und der Aufschrift „Gemeinsam für eine bessere Zukunft“ hinterher, gefolgt Lkw, Holzlastern und vor allem Pkw.
Etwa  50 Fahrzeuge dürften es gewesen sein, die von Neuhaus aus unter lautem Hupen über Katzhütte nach Erfurt gestartet sind. Polizeiwagen haben den Verkehr im Kreisel geregelt. Vorfälle hat es laut einer Sprecherin der Landespolizeiinspektion Saalfeld in Neuhaus keine gegeben. Alles sei friedlich vonstattengegangen.

Madlen Pfeifer