Der Thüringer Bauernverband hat mit Skepsis auf einen Vorschlag reagiert, für die Landwirtschaft ein der Kohlekommission ähnliches Gremium einzurichten. «Es gab ja zum Beispiel die Borchert-Kommission und die hat aufgehört, obwohl sie gute Arbeit geleistet hat», sagte die Pressereferentin des Thüringer Bauernverbands, Katja Förster, am Mittwoch. Wie zielführend eine weitere Kommission sei, sei also fraglich.
Zuvor hatte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) angesichts der anhaltenden Proteste von Landwirten ein solches Gremium vorgeschlagen und gefordert, dass der Bund eine Kommission mit relevanten Vertretern zur Zukunft der Landwirtschaft einberufe.
Die Borchert-Kommission wiederum hatte ihre Arbeit im vergangenen Sommer beendet. Das Gremium um den früheren Bundesagrarminister Jochen Borchert (CDU) erarbeitete Vorschläge für bessere Bedingungen in der Tierhaltung. Die Kommission erklärte aber, dass die Politik jahrelang nicht die - vor allem finanziellen - Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung ihrer Empfehlungen geschaffen habe. Dem Gremium gehörten Vertreter von Wissenschaft, Wirtschaft, Umweltschützern und der Länder an.
Derweil führten die anhaltenden Bauernproteste am Mittwoch im Land vor allem in Ostthüringen zu Einschränkungen im Straßenverkehr.