Der Bauernprotest geht auch in Thüringen weiter. Landwirte sollen sich von Versuchen durch Trittbrettfahrer, die Aktionen zu kapern, nicht ins Bockshorn jagen lassen, so der Verband.
Man werde die Bauern im Land trotz Vereinnahmungsversuchen durch teils radikale Gruppierungen nicht dazu auffordern, von den Aktionen abzusehen, sagte Pressereferentin Katja Förster. «Sein lassen werden wir es deshalb nicht. Wir können den Landwirten nicht sagen: Macht das nicht.»
Gerade die trotz Zwischenrufen friedlich verlaufene Großkundgebung in Erfurt am Montag habe gezeigt, dass der Protest funktioniere. «Wir haben, wenn auffällige Fahnen da waren, auch mit den Leuten gesprochen», so Förster. Die Flaggen seien daraufhin weggepackt worden. In wenigen Fällen hätten Vertreter des Verbands als Anmelderin der Kundgebung auch unerwünschte Teilnehmer weggeschickt.
Fast täglich gebe es Videokonferenzen mit Landwirten in ganz Thüringen. Darin werde auch erklärt, dass sie bei weiteren Protestaktionen wachsam sein sollten, so Förster. «Wir weisen darauf hin, auf welche Symbole und Fahnen zu achten ist.»
Auch der Deutsche Bauernverband betonte bei Instagram erneut: «Der Deutsche Bauernverband distanziert sich aufs Schärfste von Schwachköpfen mit Umsturzfantasien, Radikalen sowie anderen extremen Randgruppen, die unsere Aktionswoche kapern und unseren Protest für ihre Anliegen vereinnahmen wollen.»
Förster zufolge planen Thüringer Landwirte noch die Woche über Aktionen in Thüringen. Am Donnerstag soll in der Region Apolda und Bad Sulza ein Traktor-Korso rollen und es soll ein Mahnfeuer geben. Ab Hildburghausen seien bis zum Freitag tägliche Traktor-Rundfahrten geplant. Am Freitag sei auch eine Traktor-Protest-Tour ab Meiningen angedacht. Aber auch in anderen Regionen solle es Aktionen geben.