In Martinroda herrschte in den frühen Morgenstunden Aufbruchstimmung. Die Landwirte der hiesigen Agrargenossenschaft rollten fünf tonnenschwere Traktoren aus ihren Garagen. "Zwei Traktoren fahren nach Ilmenau, drei nach Erfurt", erklärt Landwirt Tobias Treiber. Dort wollen sie sich an der bundesweiten Protestaktion gegen die geplanten Kürzungen der Agrarsubventionen beteiligen. Doch wie Tobias Treiber berichtet, steckt weitaus mehr hinter der Wut der Bauern: "Die Subventionskürzungen sind eigentlich nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat", so der Landwirt. Er erinnert an die Protestwelle im Jahre 2019, als es um die gemeinsame Agrarpolitik und die Düngeverordnung ging. Auch fordere die Landwirtschaft seit Jahren gerechte Erzeugerpreise und eine bessere Marktstellung der Bauern. "Es sind eine ganze Reihe Probleme, die uns heute nach Erfurt bringen", so Treiber. Doch bevor sich die Landwirte aus Martinroda auf in Richtung Landeshauptstadt machen, legen sie einen Zwischenstopp in Arnstadt ein. Dort treffen sie sich für eine Lagebesprechung mit den anderen Landwirten aus dem Ilm-Kreis.
Nele Zuber