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20231227125936

Bremer Feuerwehr: Hochwasser wird noch tagelang anhalten

12:43
27.12.2023
Die Bremer Feuerwehr bereitet sich auf einen längeren Hochwasser-Einsatz in einigen Stadtteilen vor. „Das Wasser im Stadtteil Borgfeld wird noch Tage bleiben“, prognostizierte ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwoch. Eine Straße liege direkt an der Wümme, viele Häuser befänden sich unterhalb der Deichlinie. „Das Wasser steht dort bis zur Gürtellinie.“ Die Einsatzkräfte evakuieren das Gebiet, 54 Haushalte seien vorerst ohne Strom. „Die Lage ist tragisch, aber nicht mehr sehr dynamisch.“

Auch im Ortsteil Timmersloh sind Grundstücke vom Hochwasser betroffen. „Timmersloh ist zu 70 Prozent von Wasser verschlossen“, sagte der Sprecher der Feuerwehr. Um dorthin zu gelangen, müsse man einen sehr großen Umweg fahren. Die Feuerwehr habe eine Einsatzstelle vor Ort eingerichtet, um im Zweifelsfall schnell reagieren zu können. Außerdem sei der Deich an einer Stelle mit Sandsäcken erhöht worden.

Die Pegelstände an der Wümme sollten nur noch um wenige Zentimeter oder gar nicht mehr steigen. Kurzfristige Veränderungen seien aber durch das Zusammenspiel des Wasserzuflusses und -abflusses möglich.

Jan-Felix Jasch

Hochwasserlage hat Serengeti-Park Hodenhagen getroffen

12:12
27.12.2023
Die Hochwasserlage in Niedersachsen hat auch den Serengeti-Park Hodenhagen getroffen. Inzwischen seien weite Teile des Geländes überflutet und zum Teil gar nicht oder nur noch mit Unimogs oder Traktoren zu erreichen, teilte eine Sprecherin mit. „Es ist eine Notlage, wie wir sie der fast 50-jährigen Geschichte des Parks so noch nie erlebt haben. Es grenzt an ein Wunder, dass unsere rund 1500 Tiere noch sicher sind“, erklärt Parkinhaber Fabrizio Sepe. Mit dauerhaftem Pumpeneinsatz, rund 15.000 Sandsäcken und der Aufschüttung provisorischer Dämme konnten bisher die Stallungen der Tiere weitgehend abgesichert werden.

Die Wassermassen haben sich über den nord-östlichen Bereich des Geländes verteilt und etliche Gebäude umschlossen. Betroffen sind neben Versorgungsgebäuden vor allem auch Teile der Lodges, Verwaltungsgebäude, Shops und Restaurants. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist kaum schätzbar, da viele Gebäude derzeit nicht erreichbar sind. In der vergangenen Nacht trafen Sepe weitere Hiobsbotschaften: Die Hauptzufahrtsstraße zum Park ist unterspült und nicht mehr befahrbar und durch die Flutung einiger Trafostationen musste nun für das gesamte Gelände der Strom abgestellt werden. „Über Rettungswege können unsere Tierpfleger mit Treckern weiterhin ihre Schützlinge erreichen. Die Versorgung der Tiere ist aktuell noch gewährleistet. Jetzt können wir nur noch hoffen, dass die Pegelstände nicht weiter steigen. Seit den frühen Morgenstunden versuche ich händeringend, vier große Notstromaggregate zu organisieren, denn ohne Strom sind die Stallungen nicht mehr beheizt. Noch sind die Temperaturen mild, aber sollten sie fallen, sind ohne Heizung das Wohlergehen und Leben einiger nicht heimischer Arten in unserem Bestand stark gefährdet“, zeigt sich Sepe besorgt.

Jan-Felix Jasch