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Pegelstände in Niedersachsen weiter hoch - Weil: „Enorm kritische Lage“

08:35
04.01.2024
Auch nach mehr als einer Woche ist für die Hochwassergebiete kaum eine Entspannung in Sicht. Viele Pegel in Niedersachsen und in Teilen Bremens zeigen weiterhin die höchste Meldestufe an. Zwar soll es am Donnerstag weitgehend trocken bleiben, der Dauerregen der vergangenen Tage droht die Situation jedoch an einigen Orten zu verschärfen, wie aus dem Warnlagebericht des Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) hervorgeht. Betroffen sind demnach die Einzugsgebiete von Aller, Leine und Oker sowie von Hase und Hunte.

„Wir sind immer noch in einer enorm kritischen Lage, und wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Bekämpfung des Hochwassers“, sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Mittwochabend im NDR-Fernsehen.

Das Besondere an der aktuellen Lage sei, dass es Hochwasser großflächig an vielen Flüssen und Orten gleichzeitig gebe, sagte der Leiter des Ludwig-Franzius-Instituts für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen an der Leibniz Universität Hannover, Torsten Schlurmann, der Deutschen Presse-Agentur. Zudem dauere die Lage schon über Tage an. „Wir sehen keine schnell abfließende Hochwasserwelle an den Flüssen, sondern dass das Wasser quasi steht. Durch den langanhaltenden Einstau gibt es nun das Risiko, dass die Deiche an ihre Leistungsgrenzen stoßen“, sagte Schlurmann.

Jan-Felix Jasch

Christian Charisius Elemente eines mobilen Deichsystems stehen auf dem Gelände des Parkfriedhofs Bümmerstede.