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Den Vorsitz der ersten Session hatte Dr. Dr. Markus Tröltzsch (links im Hintergrund).
Bei oralen Erkrankungen nimmt die Vielfalt der Bakterienspezies im Mikrobiom zu. Prof. Christof Dörfer 13:41
10.11.2023
Prof. Dr. Christof Dörfer
Gab einen Einblick in die Welt des Mikrobioms: Prof. Dr. Christof Dörfer
Wir müssen uns fragen: Welche Risikofaktoren können wir modifizieren? Mit den anderen müssen wir leben! Prof. Christof Dörfer 13:47
10.11.2023

Orale Symptome sind noch keine Diagnose

12:42
10.11.2023
Das spannende Thema „Symptomatische Merkmale von Allgemeinerkrankungen in der oralen Medizin“ bereitete PD Dr. Dr. Matthias Tröltzsch gleich zum Einstieg in den Kongress auf. Orale Symptome seien eben noch keine Diagnose, so der Referent, es gebe sehr viele Ursachen für das, was man sehe. Er stellte eine Art Algorithmus vor, mit dem sich in der Praxis alle wichtigen Faktoren für die Diagnose abarbeiten lassen – und an den man sich in der Reihenfolge genau halten sollte. „Dafür müssen wir aber Normalbefunde und Normvarianten kennen, denn wir erkennen nur das, was wir mindestens einmal gesehen haben“, so Tröltzsch.

Neben einer sorgfältigen Untersuchung des oralen Systems in allen Ecken und Nischen gehöre immer eine ebenso sorgfältige Anamnese und Befragung des Patienten dazu. Weitere Untersuchungen wie bildgebende Verfahren oder Biopsien (keine Bürstenbiopsien) und das Verknüpfen aller gesammelten Informationen mit den möglichen Ursachen führe zum Ziel.

Manches von dem, was man sehe, sei kein Symptom, sondern eine Folge einer bereits bekannten systemischen Erkrankung oder einer früheren Tumorbehandlung, machte er deutlich. Deshalb komme es auf die gute Anamnese an. Tröltzsch hob an einigen Beispielen neue Ursachen für orale Symptome hervor. So seien moderne Medikamente für die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen oft mit oralen Manifestationen auffällig. Wieder häufiger zu sehen seien Lues/Syphilis, Herpes Zoster und auch Skorbut. Zackig-kantige Knochendefekte an Wurzeln seien kritisch, denn die Wurzelresorption erfolge langsam. Sich schnell entwickelnde Prozesse seien daher besonders zu beachten.

Manche rein oral begrenzte Erscheinungen wie der Orale Lichen Planus seien unkritisch, aber wenn sie generalisiert auftreten, dann sei dies immer ein Hinweis auf eine Reaktion des Immunsystems.

Quintessence News/MM

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