Haben die neuen die alten Unternehmen abgelöst? "Nein", konstatiert Schmincke, "aber wir haben alle davon profitiert, denn der Wettbewerb hat auch die etablierten Unternehmen vorangebracht." Stark betont, dass das Anspruchsniveau gestiegen ist, und Schmincke fügt an: "Das hat die Welt besser gemacht!" 

Gab es denn Fails? Für Stark sind das beispielsweise die fehlenden europäischen Stable Coins, die einfach nicht entwickelt wurden, und Schmincke bemängelte die wenigen Expansionsversuche. Hackelöer sieht gerade wieder einen starken Umbruch kommen, was kommt da auf der Funding-Seite? "Eher weniger als in den letzten Jahren", sagt Schmincke, "damals gab es viele low-hanging fruits, die man leichter greifen und an denen man leichter etwas verbessern konnte. Aber auch die alten Säcke sind besser geworden, wenn man das so sagen darf!"

Dr. Diana Mantel

Was hat sich seit dem FinTech-Hype 2012/13 verändert? "Mir war damals der Begriff noch gar nicht so klar", erklärt Stark. Aber sie hat die Aufbruchstimmung gespürt, und vor allem die Ideen, die oft spannend klangen, aber nicht immer realisierbar waren: "Aber das Innovationsniveau war überragend." Schmincke erinnert sich auch gut an den Enthusiasmus, heute kann man aber ganz anders investieren, weil viel mehr Erfahrungen da sind.

"Vieles ist einfacher geworden", da stimmt auch Hackelöer zu, "mehr Erfahrung, mehr Talents, mehr Infrastruktur, aber es gab noch viel mehr Veränderungen. Früher war es der Weg von offline zu online, heute muss man genauer hinschauen, was man aufbaut." Der Markt ist kompetitiver geworden. Aber während früher der Wettbewerb zwischen Banken und FinTech offener und stärker war, sucht man heute eher den Schulterschluss und die Kooperation. 

Dr. Diana Mantel