Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich angesichts des Krieges der islamistischen Hamas mit Israel mittels Telefon-Diplomatie im Nahen Osten eingeschaltet. Der Kremlchef habe am Montag bereits mit dem iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi und dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad gesprochen. Geplant seien noch Gespräche mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Ägyptens Staatschef Abdel Fattah al-Sisi. Darüber informierte in Moskau der außenpolitische Berater von Putin, Juri Uschakow, ohne konkrete Inhalte zu nennen.
Putin habe bei den Gesprächen die russische Position dargelegt, sagte Uschakow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Der Kremlchef hatte sich nach dem Terror der Hamas zuletzt für die Wahrung der Interessen der Palästinenser in dem Konflikt ausgesprochen. Putin hatte unter Berufung auf UN-Resolutionen eine Umsetzung der Zweistaatenlösung und damit die Schaffung eines souveränen palästinensischen Staates mit der Hauptstadt Ost-Jerusalem verlangt.
Der Kremlchef hatte außerdem eine sofortige Feuerpause und den Beginn von politischen Gesprächen zur Beilegung des Konflikts gefordert. Am Montag sagte er bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Sitzung, dass in dem Konfliktgebiet humanitäre Fragen gelöst werden müssten. Viele Bürger Russlands lebten in der Region, sagte Putin. Russland, das über enge Kontakte zur arabischen Welt verfügt, bot sich wiederholt als Vermittler an. Moskau hatte nach Angaben des russischen Außenministeriums in diesem Jahr bereits mehrfach Kontakt zur Hamas.
dpa