Handygrüße nach Neufang: Wahlsieger Jürgen Baumgärtner winkt durchs Telefon ins Obere Rodachtal. Dort, in der CSU-Hochburg Neufang, findet eine eigene Wahlparty statt. Durch das Telefon von Marco Kotschenreuther winkt der CSU-Mann einmal „hoch“.

Christian Kreuzer

Immer mehr Gemeinden im Landkreis Kronach haben ausgezählt.

Wilhelmsthal: CSU 51,7 Prozent, AfD 19,3, Freie Wähler 14,4, SPD 6,2, Grüne 5,0 Prozent.

Wallenfels: CSU 51,8, Freie Wähler 17,3, AfD 17,2, SPD 6,9, Grüne 3,5.

Nordhalben: CSU 44,6 Prozent, AfD 17,3, Freie Wähler 16,0, SPD 12,6, Grüne 4,0.

Ludwigsstadt: CSU 39,8 Prozent, AfD 21,0, SPD 17,0, Freie Wähler 13,5, Grüne 3,3 Prozent.

Pressig: CSU 49,1 Prozent, AfD 22,1, Freie Wähler 13,3, SPD 7,9, Grüne 3,2 Prozent.

Petra Bordasch

"Es ist ein positives Ergebnis“, kommentiert der Landtagskandidat der Freien Wähler, Michael Zwingmann, die ersten Ergebnisse der Landtagswahl aus dem Stimmkreis Kronach/Lichtenfels. Er denke, dass die Menschen den Freien Wählern nicht wegen der Flugblattaffäre des Vorsitzenden Hubert Aiwanger mehr Stimmen schenkten, sondern wegen der an den Bürgern orientierten Sachpolitik. Enttäuschend sei für ihn, dass die AfD nach den ersten Auszählungen mehr Stimmen als die Freien Wähler haben. Das sei auf die Ampelpolitik in Berlin zurückzuführen, viele Menschen hätten die AfD aus Protest gewählt. Dennoch ist für ihn klar: Die Freien Wähler und er werden gestärkt aus diesen Wahlen hervorgehen.

Petra Bordasch

AfD-Kandidat Daniel Halemba spricht von einem „phänomenalen Ergebnis“. Der Würzburger hatte den Erststimmen-Erfolg der vergangenen Wahl vor fünf Jahren (10,2 Prozent) noch toppen können und wird am Ende bei über 17 Prozent liegen. Vor allem in den Haßbergen habe sich die Wahlkampfstrategie – keine größeren Veranstaltungen, sondern Präsenz durch Plakate, Flyer und Haustürbesuchen vor Ort – ausgezahlt.

Tanja Kaufmann

Fast 220 der 248 Gebiete in Stadt und Landkreis sind ausgezählt – eine kurze Bilanz:

In der Stadt Coburg, hier sind 46 von 70 Gebieten bereits aufgelistet, liegt Martin Mittag (CSU) mit 36% vor Stefan Sauerteig (SPD, 18,3%) und Martin Böhm (16,5%). Die Freien Wähler mit Nicola Schoppel (6,9%) spielen hier nicht die Rolle wie im Landkreis, stattdessen liegt Susanne Esslinger mit 15% auf dem vierten Platz. Die Zweitstimmen unterscheiden sich hier lediglich bei der SPD stärker: Sauerteig war fast fünf Prozent besser als die Partei.

Im Landkreis Coburg liefern sich Sauerteig und Schoppel mit rund zwölf Prozent ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Platz auf dem Treppchen… wobei auch hier der erste (Mittag, 43,8%) und zweite Platz (Böhm, 19,1%) an CSU und AfD gehen. Grüne-Kandidatin Susanne Esslinger bleibt bei 7,6 Prozent stecken. Mittag (fast 50%) und Schoppel (23%) sind besonders in ihrer Heimat Seßlach stark. In Dörfles-Esbach, Rödental, Weidhausen und Ebersdorf/C. gibt jeder Fünfte der AfD die Stimme, in Neustadt mehr als jeder Vierte.

Christian Holhut