Die CSU mit ihrem Direktkandidaten Martin Mittag verfolgt die Stimmauszählung in Coburg im Brauhaus Stadl an der Mauer. Mittag ist bester Laune und empfängt die Gäste mit Handschlag.

Steffi Wolf 

Die Spannung steigt: Wird Martin Mittag (CSU) sein Direktmandat in Coburg verteidigen können? 2018 setzte er sich noch mit 36,1 Prozent gegen Ex-Landrat Michael Busch (SPD) durch; Busch zog damals noch über die Liste in den Landtag, jetzt hat er sich aus der aktiven Politik zurückgezogen. Mittags Herausforderer heißen nun Stefan Sauerteig (SPD) – und Martin Böhm von der AfD, auf den besonderes Augenmerk gerichtet sein wird. Das dem rechten Flügel zugeordnete MdL ist nicht nur stv. Landesvorsitzender der Partei, sondern auch einer von zwei Spitzenkandidaten der bayerischen AfD. Mit Nicola Schoppel (23, Freie Wähler) und Justus Meixner (20, FDP) sind zudem zwei Youngsters am Start. Für die Grünen kandidiert das politisch relativ unbeschriebene Blatt Susanne Esslinger.

Christian Holhut

Mit einer Kunstaktion am Eberner Marktplatz wollte in den vergangenen Tagen Künstler Marc-Doninic Boberg zum Nachdenken anregen: Er wolle den öffentlichen Raum nutzen, um mit Nazi-Symbolik und -Schriften „bewusst kommunikative Störmomente zu platzieren“, hieß es. Gerade die Umfragewerte für rechte Parteien im Vorfeld der Wahl und das gute Abschneiden der AfD bei der U18-Wahl des Kreisjugendrings (dort war die AfD zweitstärkste Partei im Kreis) würden „eine Auseinandersetzung mit den überkommenen rechten Ideologien, Antisemitismus und Rassismus notwendig“ machen, so Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD). Für ihn genug Anlass, um die Kunstaktion kurzfristig noch vor der Landtagswahl zu ermöglichen. Am Wahlsonntag waren die Plakate allerdings bereits wieder abgenommen.

Tanja Kaufmann