„Radio war früher der große Emotionsbringer”, sagt Moderator Martin Liss. „Jetzt, wo Musik ubiquitär wird, bekommen Radiosender ein Problem, weil sie das Emotionsthema nicht mehr nur für sich haben.” So beginnt das Panel zum Thema „Music was our first love” auf den #LRFT.
Markus Knoll vom Funkhaus Ortenau setzt musikalisch auf einen wilden Mix: „Wir sind davon überzeugt, dass Musik immer noch der große Antrieb sein kann. Aber sie muss überraschen. Es gibt eigentlich keinen Grund dafür, dass ein Hit zwei Mal die Woche läuft bei uns.”
„Musik ist noch immer Kern des Radios und bei uns das Fundament, auf dem wir alles aufbauen”, betont Niki Fuchs von der Rock Antenne Österreich. „Ich finde es aber immer wichtiger, klar zu sagen, wofür man steht. In einem Satz sagen zu können, was den Hörer erwartet, wenn er einschaltet.” Sie sagt, sie hasse das Spotify-Bashing von Radiomachern. „Ich glaube, dass es uns viel beigebracht hat und uns angespornt hat, uns zu bewegen. Uns zu fragen: Wie hören Menschen heute eigentlich Musik?”
Knoll steht Research kritisch gegenüber: „Wir verzichten weitestgehend, ich glaube es wird viel totgesearched. Die Stützräder sind ab, das Fahrrad fährt, jetzt rentiert es sich auch nicht mehr.” Fuchs hält dagegen: „Research ist wichtig, um Hörer:innen, Recherche, Bauchgefühl zu bestätigen.“
Laura Fiegenschuh von Radio Feierwerk, einem nichtkommerziellen Sender, soll in Nürnbger darlegen, wie sie entscheidet, welche bayerischen Newcomer in ihrem Programm gespielt werden. „Man hört schon Produktionsunterschiede bei den Bands. Bei Newcomern, wo es jetzt die erste EP ist, drücken wir auch mal beide Ohren zu. Aber gerade bayerischen Bands versuchen wir eine Plattform zu geben, und da muss man auch mal Kompromisse machen.”