Auf Konzentration, Mehrwert und Kommunikation setzt ein Sender wie Sylt1, de “kleinste Sender Deutschlands”, wie Geschäftsführer Axel Link bei den LRFT berichtet. Reichweite sammelt er über viele Kanäle - inklusive Social Media. Konzentrieren auf die Themen, herausarbeiten, was wo gesendet/gepostet wird und darüber sprechen - “Zuschauende zu Fans machen”. Das bringe letztendlich Geld. Auf die Werbevermarktung allein will er sich nicht verlassen.
Ähnlich tickt Bianca Oberscheider von Ländle TV aus dem tiefen Süden - aus Vorarlberg. Sie setzt auch Kooperationen, unter anderem mit der Seite Vol.at, um dort die Produktionen des Hauses einzubinden.
Neue Plattformideen für Zielgruppen? Der Videomarktplatz glomex aus dem Hause ProSiebenSat.1 versteht sich als relevante Adresse auch für lokale und regionale Sender. Content Provider treffen auf Publisher, die die Inhalte auf ihren Seiten brauchen können. Ad Impressions werden ausgespielt - so werden die Inhalte vermarktbar. “Regionaliät ist das, was der User sehen möchte”, betont Lars Friedrichs von glomex.
Die B-to-B-Streaming-Plattform ocilion bietet Zugang zu den Systemen der “Großen”, ein Whitelabel für modernes Fernseherlebnis für Endkunden. Thomas Bichlmeir hebt bei den #LRFT23 die Bedeutung von lokalen Inhalten für das Angebot hervor - auch in Apps und Mediatheken sollen lokale Sender stattfinden und auf Abruf für den Zuschauenden lange interessant und relevant bleiben.
Oberscheider klickt sich vielleicht durch, “aber wir Kleinen haben das Glück, viele Zuschauende immer noch beim Zappen hängenbleiben”. Denn man sei am Publikum nah dran- Diesen USP müssten die Sender stärker ausspielen, dann bleibe auch so ein Angebot über klassische Empfangswege möglichst lange relevant.
Muss TV auch noch in anderen Gattungen denken?
Ja, meint Link. Der nicht jeden Tag nur allein nach Reichweiten entscheiden will - die Fan-Basis über soziale Netzwerke ist dem Sylt1-Macher genauso wichtig. Auf die AGF-Ausweisung will er sich nicht verlassen - zu teuer und “dann geheim”. Man müsse die Leute zufrieden stellen, die ihn bezahlen. Abonnent:innen und Werbekund:innen.
Vor einem Zuviel warnt Oberscheider mit einem Blick auf ihr kleines Team. Ihre Strategie - bewusst den Kanal wählen und dann gezielt aussenden, was auf die lokale Marke Ländle TV einzahlt. “Ordentlich machen und dann auch durchziehen”, pflichtet Friedrichs bei, wenn es um den Auftritt von Sendern auf Netzen und Plattformen geht. Als Gamechanger stuft er KI ein, um passende Kanäle einfacher zu bespielen - etwa, um aus einem Video im Querformat einen Hochkantclip für Insta oder TikTok zu erstellen.