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Keep it simple and don't forget the Anbieter! Staatsminister Dr. Florian Herrmann über die Diskussion zur Lokal-TV-Förderung 12:25
04.07.2023

“Ohne Förderung ist die Vielfalt der TV-Sender in Bayern nicht machbar"

12:16
04.07.2023
Auch die Medienpolitik macht Halt in Nürnberg: Zum Auftakt des Konferenznachmittags lädt die CSU-Medienkommission zur Session „Lokal-TV-Förderung ab 2025 vor dem Hintergrund sich verändernder Mediennutzung“.

Warum sind die Sender so auf Fördergelder angewiesen? Marion Gehlert von münchen.tv macht deutlich, dass TV vor Ort für mehr Publikumsinteresse nach nationalen Standards produzieren müsse - ohne nationale Werbeeinnahmen oder Erlöse aus dem Rundfunkbeitrag. Dabei werde Lokal-TV - aktuell in der FAB - als relevant und vertrauenswürdig eingestuft. Es gehe nun um Förderung, “die Defizite abdeckt”, so die TV-Managerin. Mit den “geringsten” Mitteln würde das Programm des Vertrauens für die Bürger:innen entstehen. Leider finde man sich auf einem Panel wieder, auf der nun gebangt werden müsse, ob die Förderung weiter stattfinden kann (Applaus unter den TV-Schaffenden des LRFT-Workshops). Gehlert schildert des Weiteren, wie gerade lokales Fernsehen in Ballungsräumen wie München mit attraktiven Alternativen für die Mitarbeitende um genau jene ringt.

Staatsminister Dr. Florian Herrmann will seine Aussagen über Lokalfernsehen “als flammendes Plädoyer” fürs Medium verstanden wissen. In Nürnberg betont der CSU-Politiker den Wert des Mediums für die Gesellschaft. Er gibt ein “klares Bekenntnis für die weitere Förderung” ab, die “Details macht dann Dr. Schmiege”. Die Vielfalt solle auch angesichts von höheren Kosten und schwindenden Werbeerlösen erhalten bleiben, auch wenn Herrmann den Finger hebt und betont: “Die Staatsferne muss gewahrt werden.” Ob es weiterhin 12,7 Millionen Euro pro Jahr sein werden, ob mehr, ob weniger - diese Frage müsste in größerer Runde geklärt werden. Der Austausch mit den Öffentlich-Rechtlichen und Fragen der Regulierung müssten ebenso beachtet werden.

Branchenkenner Dr. Bernd Riefler, CEO von veed analytics, schildert den Shift des Publikums hin zu einer hybriden TV-Nutzung vor dem großen, aber vernetzten Bildschirm. Das sei die Herausforderung generell für TV und erst recht fürs lokalen Fernsehen. Zudem würde auch die Zahl der Haushalte zunehmen, die sich gegen den klassischen Empfangsweg entscheiden. Aus Kostengründen wird dann das Kabelfernsehen abbestellt - und im übers Netz übertragenen Bewegtbild ist die Konkurrenz noch viel größer. Als ernste Konkurrenz für die Sender rund um lokale Inhalte stuft Riefler die Masse der FAST Channels ein, die gerade als Live-Variante im Stream entstehen. Er legt den lokalen und regionalen Sendern nahe, der hybriden Nutzung des Publikums mit Social-Media-Arbeit zu begegnen. “Die Häuser sind mehr und mehr darauf angewiesen, ihre Nutzergruppen genau zu kennen”, so der Branchenkenner. Daten als das A und O der TV-Zukunft …

BLM-Präsident Dr. Thorsten Schmiege spricht von einer “Vielfaltsförderung”, die eventuell im Rahmen einer “Zukunfts-AG” verhandelt werden müsse. Auch sollte TV nicht isoliert betrachtet werden, andere Kanäle der Sender würden eine immer größere Rolle spielen. Er verweist bei den #LRFT23 auf den Plan einer gemeinsamen Medienplattform in Bayern. Ein solcher Pool würde es auch erleichtern, Inhalte im Digitalen leichter zu teilen. “Das, was da wird, kann mehrfach genutzt werden”, umreißt Schmiege die Idee des Content Sharing. “Wer Daten hat, kann zudem Nachteule gegenüber den Großen ein Stück weit ausgleichen. Das Ziel am Ende - “ein schlüssiges Gesamtkonzept”, dem Förderung zugute kommen soll. Als Technikförderung zum Ausgleich der Schwächen gegenüber den Großkonzernen will Schmiege eine derartige Förderung in Kombination mit einer neuen gemeinsamen Plattform verstanden wissen.

Moderator Dr. Bernhard Hock, CEO der rt.1 media group, sieht die (lokale) TV-Branche in einer ähnlichen Lage wie Verlage - die seit vielen Jahren mit dem “Klau ihrer Inhalte” im Netz leben müssen. 

Petra Schwegler

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