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Foto: Karsten Müller Michael Merten bei einer Probefahrt in den heimischen Weinbergen.

Am Tag vor dem Start

08:12
02.07.2023
Es war mal wieder an der Zeit für eine große Radreise! Das dachte ich mir im vergangenen Jahr, als ich ein kleines Jubiläum vor Augen hatte: Vor genau zehn Jahren, am 1. Juli 2013, begann meine allererste große Tour. Von Trier ging es damals über Rom und Athen nach Jerusalem. Jetzt wäre die Gelegenheit, einmal den alten Traum in die Tat umzusetzen und am Stück bis nach Istanbul zu radeln. Wann immer ich etwas Zeit hatte, bastelte ich an einer ungefähren Route, die immer konkreter wurde.

Doch dann kam der Dezember 2022. Recht kurzfristig erhielt ich die Möglichkeit, die NGO LUkraine asbl bei einem Konvoi von Luxemburg in die Ukraine zu begleiten.An Heiligabend traf ich in Kiew ein; wenige Tage später stand ich auf einem Aussichtspunkt mit Blick auf den winterlichen Dnjepr. 

Die friedliche Stille des Parks wurde schrill von Sirenen durchbrochen, denn es war wieder einmal Luftalarm, zum zweiten oder dritten Mal an diesem Tag. In diesem Moment kam mir erstmals eine Idee, die sich sofort gut und richtig anfühlte: Du musst deine Pläne ändern und im Sommer 2023 hier hin zurückkehren. Mit dem Rad – aber diesmal nicht als normale Radreise, sondern für den guten Zweck.

So kam es, dass ich mir zunächst mal mit viel Mühe eine sechswöchige Auszeit von Beruf und Alltag freigeschaufelt habe. Und so kam es, dass ich in den vergangenen Monaten viel Zeit in die Planung einer Charity Bike Tour gesteckt habe.

Kurz vor dem Start ist die Vorfreude groß. Ich verstehe mein Projekt als Zeichen der Solidarität mit einem wunderbaren Land, das unverschuldet in Not geraten ist. Dabei bin ich auf die Unterstützung von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, angewiesen: Ich werde hier meine Eindrücke und Begegnungen schildern. Im Gegenzug bitte ich Sie, mit einer Spende die Hilfsarbeit von LUkraine in dem angegriffenen Land zu unterstützen.

Michael Merten