Nichts weniger als einen neuen Gesellschaftsvertrag für das 21. Jahrhundert fordert Minouche Shafik in ihrem Buch. In diesen gehöre unter anderem, der jungen Generation eine bestmögliche Ausbildung zu garantieren, damit sie die große Bürde, die ihnen von der älteren Generation auferlegt wird, bewältigen zu können. Die Jungen müssen in die Lage versetzt werden, nicht nur dem Klimawandel zu begegnen, sondern auch eine große Zahl älterer Menschen zu versorgen. -jl

Johann-Christoph Landgraf

Minouche Shafik fasst drei wichtige Prinzipien aus ihrem Buch zusammen:

1. Wir brauchen ein Minimum an Sicherheit für Jeden weltweit. Das könne jedoch kein universelles Grundeinkommen sein. “Wichtiger ist, Alle dazu zu motivieren und zu befähigen, so lange zu arbeiten, wie sie können.”
2. Wir müssen in einander investieren. Dafür wäre es vor allem wichtig, in die ersten 1.000 Tage des Lebens zu investieren. “Kinder brauchen die gleichen Startchancen, wir müssen lebenslanges Lernen von Anfang an ermöglichen und Müttern die Chance geben, am Arbeitsmarkt weiter teilhaben zu können.”
3. Wir müssen Risiken besser managen. “Es gibt viele Risiken im Leben, die wir besser steuern müssen, wie Arbeitslosigkeit oder langfristige Krankheit.” Länder wie Dänemark seien dabei wichtige Vorbilder: dort verlöre man seinen Job zwar relativ häufig, aber das soziale System fängt diese flexiblen Arbeitsmärkte auf.

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Felix Winnands

Dinge, die früher als gegeben schienen, haben heute oft keinen so großen Stellenwert mehr: Der Gesellschaftsvertrag, der die Gesellschaft über Jahrzehnte zusammengehalten habe, habe oft keinen direkten Zusammenhang zur Lebensrealität junger Menschen mehr, erläutert Minouche Shafik. "Vieles hat sich verändert: Die Rolle der Frau und Technologie, die unsere Art zu leben und zu arbeiten wesentlich verändert hat.” Das Ganze wäre durch die Pandemie, Klimakrise und den Krieg in der Ukraine verstärkt worden. -fw

Felix Winnands