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Ob Club Media oder Streaming-Community: Der Fan steht im Mittelpunkt

06:43
04.05.2023
Wie sich Innovationen in Produktion und Medientechnik auf (neuartige) Inhalte auswirken - dazu haben Haruka Gruber, Senior Vice President Media bei der Sport-Streaming-Plattform DAZN sowie Nikolai Kube, Head of Club Media beim FC Bayern München einiges zu erzählen.

Der Fußball-Rekordmeister nennt seit 2018 ein eigenes Medienhaus sein eigen, das inzwischen mit 35 Festangestellten um die 20 Club-Kanäle bespielt. "Von Homepage bis TikTok", wie es Sport1-Moderatorin Ruth Hofmann zusammenfasst, die durch Media meets Sports führt. 95 Prozent der Follower des FCB im Social-Media-Reich kommen aus der ganzen Welt - ein Grund dafür, warum die Bayern einst die Tochter gründeten. "Wir wollen all diese Menschen erreichen, auch wenn sie uns teils gar nicht spielen sehen", so Kube.

Vieles neu und im Test - und KI ist längst an Bord

Haruka Gruber kann von Anbeginn an für DAZN sagen - "wir haben Innovationen geschaffen". Denn der Streamer sorgte für immer neue Erlebnisse beim User: neue Zugangsmöglichkeiten, Communitychancen, Sportarten wie Darts, die auch bei DAZN groß gemacht wurden.

Setzt DAZN dabei auf KI? "Vieles ist bereits implementiert, vieles basiert seit langem auf Daten. Der Weg zu KI ist bereits beschritten worden. Nun ist die Frage, was entwickelt sich daraus", betont Haruka Gruber. Er denkt, dass es in seinem Bereich noch eine Weile dauern wird, bis die jetzt forcierte KI-Kraft ihre Spuren hinterlässt. "Data Processing hilft, Dinge herauszufinden, die gut funktionieren", hebt Gruber die Vorteile einer Maschinen-basierten Arbeit hervor.

Für die Content-Produktion hat Kube beim FCB noch nicht wirklich stimmige KI-Tools bei der Hand. Doch bei der Social-Media-Arbeit unterstützten neue Tools seit einigen Monaten sehr effektiv beim Herausfiltern von Hasskommentaren, schwärmt der Head of Club Media.

Ausprobiert werde nach wie vor viel bei DAZN, sagt Gruber. Daten und die Audience bestimmen über Inhalte, die beim Streamer Bestand haben oder auch wieder weichen müssen. Kernmarken seien inzwischen Formate rund um Mario Götze. Probiert hat es das Team auch mit Comedy und Sport, ein Genre, "an dem sich schon einige verhoben haben". Gruber, selbst seit vielen Jahren ein Teil des engen Kreises der Sport-TV-Schaffenden, hat ein Team zur Seite, das Ausschau hält nach neuen Themen und Chancen.

Selbstgemacht vs Sportmedien: Die Sicht des FCB Club Media 

Clubmedien haben sich inzwischen etabliert, berichtet Nik Kube; man sei bei Presseterminen mittlerweile etabliert. "Mit Club Media schaffen wir Content für uns, für die Spieler und auch für die Sponsoren", so der FCB-Manager. Es würden so auch relevante Summen für den Club entstehen durch diese Zusammenhänge. Daneben müssten aber nach wie vor klassische Medien die Einordnung der FCB-Ergebnisse übernehmen. Kube macht deutlich - der Club kennt seine Grenzen ...

"Es muss spannender Content sein", zeigt der ehemalige Sportjournalist Haruka Gruber Verständnis für das Medienengagement des FCB. Durch die Unterstützung aus dem Vereinshaus sei das gewährleistet. 

Was, wenn es um heiße Transfers-News geht?

"Wir haben hohe Prioritäten, wenn es um Spielerwechsel geht", so Nik Kube. Dafür gebe es aber keinen festen Spielplan. Doch das Team sei eingespielt, um die Kicker am Transfertag bestmöglich zu begleiten. Die Spieler würden beispielsweise mit passenden Shootings eingebunden - also eine Art klassische PR-Arbeit, die Club Media by FCB da leistet. Auch finden die Kicker Unterstützung bei ihren handgemachten Auftritten in sozialen Netzwerken - der FCB steht beratend zur Seite. 

Auf der einen Seite eine eng geführte und nahbare Community und auf der anderen Seite das Ziel, die Reichweite auszubauen? Diesen Spagat muss DAZN stemmen. "inzwischen ist klar, dass wir als DAZN eine Destination für viele Sportarten und Zielgruppen sein wollen." Es sei ein stetes Vor und Zurück, ein Abwägen. So erklärt sich auch laut Gruber der Neustart von FAST-Kanälen unter der Marke vor einigen Monaten, also der Start linearer und werbefinanzierter Free-Stream-Angebote. Gruber: "Wir versuchen, einen Mittelweg hinzubekommen." DAZN solle über verschiedene innovative Wege eine Marke auch jenseits der Paywall werden. 

Wo geht es hin?

Für Club Media beim FCB heißt es nun, die Strategie weiter zu schärfen. In den vergangenen Jahren sei Social Media der Schwerpunkt gewesen. Nun gehe es stärker darum, die Menschen mit mehr Inhalten auf die eigenen Seiten zu bekommen - um unter anderem Traffic für den FCB-Shop zu erzeugen.

"Das Hauptziel über allem ist, Fans für den FC Bayern zu begeistern", hebt Kube hervor. Nach diesem Kriterium würden auch Mitarbeitende rekrutiert werden, die fürs Kerngeschäft sorgen. Daneben wird mit FCB-begeisterten externen Teams gearbeitet, vor allem im internationalen Bereich. Letzten Endes würde die Arbeit auf eine starke Fan-Community einzahlen, von der wiederum alle Partner profitieren - wie DAZN, Sky oder auch Sponsoren. 

Petra Schwegler

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