Jonathan Sierck, Geschäftsführer und Founder von PadelCity, steht vor der Herausforderung, die beispielsweise in Spanien bereits etablierte Sportart Padel in Deutschland bekannt, beliebt und medienaffin zu machen. "Mittlerweile ist es in der Breite so weit angekommen, dass wir nicht mehr Padel-Tennis sagen müssen", erzählt Sierck. Wenn man die Entwicklungen in anderen europäischen Ländern ansehe, dann wisse man: "Deutschland ist der nächste große Markt!"
Giulia Deißenberger ist Profisportlerin. Die Beachvolleyballerin aus Bad Tölz muss ihren Job, ihr Training und ihr Kommunikations- und Wirtschaftsstudium in München unter einen Hut bringen. Viel beruhe auf Selbstorganisation - Training, Physio, Sponsoren. "Doch wir sind nicht Fußball, als Nachwuchs können wir noch nicht von Beachvolleyball leben", berichtet Giulia Deißenberger.
Auch wenn die Keynote bei Media meets Sports die um sich greifende Sportivity in der Gesellschaft skizzierte: Noch tut sich die junge Sportlerin allein schon damit schwer, für Verständnis für ihren Alltag aus Training, Sport, Turnier und Physio in ihrer Uni-Ausbildung zu sorgen.
Was können Medien für Sport(ler:innen) tun
Sportarten und Sportler:innen profitieren auf jeden Fall klar von Medien und prominenten Aushängeschildern wie Hansi Flick, Boris Becker - das machen beide Interviewte deutlich.
Deißenberger beschwört die starke Fangemeinde und den Partyflair des Beachvolleyballs. "Wir haben mit der Sportart das Potenzial für mehr Bekanntheit und Anerkennung", doch sie sei in Deutschland leider noch nicht so anerkannt - anders als Fußball, bedauert die junge Sportlerin.
"Man müsste das Image von Sport und des Berufs Sport generell noch aufpolieren", wünscht sich Giulia Deißenberger - um mit Beachvolleyball ebenso wie Fußball, Tennis oder Formel 1 in Medien und Gesellschaft besser stattzufinden.
Wie kommt Sport aus der Nische?
Deißenberger: "Jede Abbildung in den Medien hilft uns grundsätzlich weiter." Fraglich sei, ob es Randsportarten mehr helfen würde, vor der Paywall im Free-TV stattzufinden. Daneben müsse die Sportart selbst eine Marke aufbauen; Beachvolleyball stehe da noch am Anfang. "Wir versuchen alles, doch es ist auch Aufgabe der Sportverbände, zu unterstützen."
Giulia Deißenberger wünscht sich allein schon wegen der Vorbildfunktion von Sportler:innen für Jugendliche mehr Präsenz für ihre und andere Randsportarten in den Medien. Natürlich könnten Spieler:innen über Social-Media-Kanäle viel aus eigener Sicht und in eigener Sache posten. "Doch guter Content ist schwer", betont die Sportlerin.
Sierck schlägt vor, mit starken Aushängeschildern für den Sport auf Tour zu gehen, mit Botschaftern des Sports. Der PadelCity-Gründer, der von klein auf mit Sport zu tun hatte und auch Fußball spielte, weiß, dass Bekanntheit und Image einer Sportart viel mit Vereinsstrukturen zu tun hat. Dabei hat der Schlägersport Padel aus seiner Sicht einen klaren Startvorteil: "Wir können uns austoben und uns alles ausdenken!"
Der hörbar Sportbegeisterte nimmt für sich die Challenge an und baut Stück für Stück, Stadt um Stadt Padel auf und aus. Sierck: "Wir wollen mit der Marke die Nummer eins im deutschen Markt werden. Wir kümmern uns darum. dass Padel in der Breite ankommt."