Der Kreativvermarkter SevenOne AdFactory hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Werbung ans neue Umfeld anzupassen. Die Learnings kommen aus der eigenen Welt: Mit Joyn hat der Mutterkonzern ProSiebenSat.1 eine Art Aggregator als Mediathek, der bekannte TV-Inhalte ebenso bündelt wie Twitch-Influencer oder Originals, die extra für Joyn produziert werden.

Das Joyn-Team will neue "Lagerfeuer" schaffen. Das Rezept laut Maximilian Klopsch, Geschäftsführer SevenOne Media: „Wir holen bekannte Creator aus ihrem Umfeld heraus und laden sie mit der DNA der ProSiebenSat.1-Marken auf.“ Klopsch' Motto: "aus der Zockerbude auf den großen Bildschirm". Rund um Creators wie Joko & Klaas würden auch bei Joyn FAST Channels integriert. Diese "Nischenprodukte" würden in der Vermarktung in größere Pakete zusammengefasst. 

Er hofft auf bessere Werbung, die auch die Zuschauenden interessiert: "Wir wollen nicht nur das Standardgeschäft rund um AVoD machen, wir wollen Manufaktur-AVoD!“. Darunter fällt kluge Integration der Marken, so Klopsch.

Gerade würden alle in Content investieren – „konsumiert jetzt, es ist das goldene Zeitalter der Streaming-Inhalte“, ruft Klopsch den Besucher:innen von #MTM SPECIAL Future Video zu. Derzeit würden Marken wie Disney+, Netflix und Co viel Geld für Inhalte ausgeben, um Marktanteile zu erhöhen. „Wir befinden uns gerade in der Transformation unserer gesamten Mediaindustrie“, orakelt Klopsch.

Daher investiert SevenOne Media in AVoD zur Refinanzierung. Und in kreative Werbeformen – darunter in Native Ads wie

• Virtuelles Placement: Bestehende Szenen werden neu ergänzt, Filmplakate digital überschrieben. Dabei helfen dem Team aus Unterföhring auch KI-Tools.
• Klassisches Product Placement als Ausgangspunkt für neue Formate. Sogar die eigene Branche nutzt dieses Joyn-Angebot – Warners 100-Jahre-Studio-Jubiläum wird zum Spiel-Experiment. Warners "The Flash" wird dabei ins Spiel integriert
  Als besonders smartes Placement beschreibt Klopsch das Beispiel Pepsi in der Netflix-Serie „Stranger Things“. 
• Anders wird agiert, wenn der Werbekunde nur als Auftraggeber auftritt: Beispiel Asbach und „Deutschlands bester Partykeller“, das kein Branded Entertainment ist, sondern ein „originäres Format“, wie der SevenOne-Manager betont. Seit 16. April läuft die Reihe bereits in der zweiten Staffel.
  „Es gibt in Europa außer Deutschland kein einziges Land, in dem es kein Putzformat gibt!“ – Diesen Umstand ändert SevenOne AdFactory gerade mit Henkel … Vergangenen Sonntag war Premiere.

Vorteil für AVoD: "In dieser Umgebung akzeptieren die Zuschauenden mehr Experimentelles", doch will Klopsch die Waage halten, um mit Werbung bei Joyn die Fans nicht zu verärgern.

Kontextuell neue Ideen entwickeln, zahlt sich für Werbungtreibende und Vermarkter in der Cookie-freien Zukunft aus, ist Klopsch überzeugt. Mit Kund:innen, Mediaagenturen und Kreativen arbeitet die AdFactory für neue Kreationen zusammen, aber auch künftig mit TikTok.

Alles in allem zeigt sich der Vermarktungsspezialist offen für alles, was neu auf den bewegten Werbemarkte kommt, um "Hero Produkte" in den Mittelpunkt zu rücken ... Klopsch beschwört "ganz neue Beziehungen zum Werbekunden" und viel positiven Labor-Charakter. 

Petra Schwegler