Eine Regeländerung des Biathlon-Weltverbandes sorgt für Kopfschütteln in Oberhof. „So wurde es noch nie erklärt!!! Es ist beschämend. Die IBU muss eine Selbstprüfung vornehmen“, twitterte Norwegens Herren-Coach Siegfried Mazet.
Was war passiert? Die IBU hatte vor dem Sprint der Frauen (heute, 14.30 Uhr) mitgeteilt, dass aufgrund einer im Sommer verabschiedeten neuen Regel mehr Startplätze pro Nation möglich sind. Einige Verbände hatten die Regel anders interpretiert als der Verband - und zwar zu ihren Ungunsten.
„Die Regelsituation ist so, dass sie neben der Grundanzahl von vier pro Nation davon spricht, dass ein fünfter Starter möglich ist, sofern die jeweilige Nation Athleten innerhalb der Top 15 des Gesamtweltcups hat“, teilte der deutschen Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling mit. Deshalb geht heute ein Quintett an den Start, früher wären es nur vier Startplätze gewesen. Auch bei den Männern werden es im Sprint am Samstag fünf sein.
Hat man den Titelverteidiger oder Olympiasieger in seinen Reihen, können es sogar sechs Plätze sein. Das wäre bei den schwedischen Männern so gewesen, die aber im Sprint nur fünf ins Rennen schicken. „Diese Regel ist so neu, dass wir und viele andere Länder sie noch nicht kannten“, sagte der deutsche Cheftrainer Johannes Lukas. Niemand habe die Regel so verstanden wie die IBU.
dpa/Ulrich Klemm