Dieser Mann ist ein Phänomen: Johannes Thingnes Bö hat bei der WM in Oberhof sieben Medaillen gewonnen – fünf Titel, einmal Silber, einmal Bronze. Bei den Männern verfügt er damit über ein Alleinstellungsmerkmal, bei den Frauen hat das zuvor nur seine Landsfrau Marte Olsbu Röiseland geschafft. „Unser Teamgeist ist großartig, die Wachser haben uns jeden Tag exzellente Skier hingestellt, das Training der letzten Jahre war super, die Schusseinlagen waren durchweg gut in Oberhof“, berichtete Bö über die Gründe für den Höhenflug. „Ich verlasse den Ort mit einem sehr guten Gefühl.“ Und mit einem ungewöhnlichen Geschenk, denn Oberhof wurde kurzerhand in Boeberhof umbenannt. Das rührte den Norweger, der ohnehin demütig wirkte nach seinem grandiosen WM-Auftritt: „Ich will mich nicht kleinreden, man muss erst einmal sieben Medaillen bei einer WM gewinnen. Aber Leute wie Schwimm-Start Michael Phelps oder die großen Tennislegenden sind dann doch noch mal eine andere Liga.“

Ulrich Klemm

Na, das ist doch mal ein klarer Satz: „Heute war das beste Rennen meiner bisherigen Karriere“, strahlte Massenstart-Weltmeister Sebastian Samuelsson (rechts im Bild) aus Schweden. „Ich habe zum Glück alle Schüsse getroffen und hatte dann noch ordentlich Kraft für die Schlussrunde, weil ich nicht in die Strafrunde musste wie meine härtesten Kontrahenten.“ Samuelssons Landsmann Martin Ponsiluoma (links auf dem Foto) freute sich, dass er sein Edelmetall-Ziell übertroffen hatte: „Ich wollte eine Medaille, nun sind es mit der Staffel zusammen sogar zwei“, berichtete der 27-Jährige Massenstart-Zweite aus Östersund. „Ich wusste, dass Johannes Thingnes Bö hinter mir liegt. Ich habe nur leider meinen Trainer auf der Strecke nicht verstanden. Der wollte mir die Zeitdifferenz zurufen, aber es war zu laut. Da bin ich einfach volle Pulle gelaufen und es hat gereicht.“

Ulrich Klemm