Bei Grabungen hat ein Baggerführer am Freitag nahe der Bahnstrecke Karlsruhe-Basel eine Weltkriegsbombe gefunden.
Die Deutsche Bahn unterbrach den Zugverkehr in Rastatt. Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes begutachteten den rund 250 Kilogramm schweren Sprengkörper und kamen nach Polizeiangaben zu dem Schluss, dass dieser kontrolliert gesprengt werden müsse. Dafür wurde das Gelände rund 1.000 Meter um den Fundort evakuiert. Etwa 5.000 Bürgerinnen und Bürger sind den Angaben zufolge davon betroffen.
Der Blindgänger sollte noch am Freitag gesprengt werden. Eine ungefähre Uhrzeit stand dafür jedoch zunächst nicht fest. „Wir ziehen das jetzt aber an einem Stück durch“, sagte eine Sprecherin der Polizei am Abend. „Wir machen keine Pause.“
Bombe ist in schlechtem Zustand
Die kontrollierte Sprengung sei nötig, weil die 80 Zentimeter lange Bombe nach Einschätzung der Fachleute in einem so schlechten Zustand sei, dass sie weder entschärft noch transportiert werden könne, erklärte der für Sicherheit und Ordnung zuständige Bürgermeister Arne Pfirrmann (Freie Wähler).
Sicherheitshalber werde wegen der geplanten Sprengung zeitweise auch die A5 in der Gegend um Rastatt gesperrt. „Da wird es einen Sicherheitspuffer geben drumherum“, sagte Pfirrmann. Der genaue Zeitraum stand zunächst nicht fest. Die Menschen sollten sich aber auf Verkehrsprobleme einstellen.
Züge aus Richtung Karlsruhe endeten beziehungsweise begannen schon seit dem Mittag in Rastatt, jene aus Richtung Offenburg endeten/begannen in Baden-Baden, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Davon betroffen waren der Nah- und Fernverkehr, also auch ICE. Busse übernahmen den Pendelverkehr, wie eine Sprecherin sagte.
Reisende müssten damit rechnen, dass Bahnen verspätet sind oder ausfallen. Verläuft die Sprengung wie geplant und ohne größere Schäden, wolle die Bahn die Gleise anschließend kontrollieren, sagte die Sprecherin. Dann dürfte es am Wochenende keine Einschränkungen geben.
Geräumt wurden nach Polizeiangaben der Stadtteil Niederbühl, die Münchfeldsiedlung sowie der Leopoldplatz. Für Betroffene, die nicht bei Freunden oder Bekannten unterkommen können, wurden Ausweichmöglichkeiten unter anderem in der Badnerhalle eingerichtet.
Zahlreiche Einsatzkräfte vor Ort
Wie Bürgermeister Pfirrmann sagte, waren zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei, der Behörden in Stadt und Land sowie vom Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk im Einsatz.
Mit Lautsprecherfahrzeugen forderten sie die Menschen am Abend auf, die Sperrzone zu verlassen. Nach Abschluss der Evakuierung sollte ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera überprüfen, dass sich dort keine Menschen mehr aufhalten, kündigte Pfirrmann an.
dpa