Letztes Update:
20231002053705

Deutscher Fernsehpreis geht an Kaulitz-Brüder und das Dschungelcamp

05:58
29.09.2023
dpa) - Die RTL-Reality-Show „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus“ hat den Deutschen Fernsehpreis gewonnen. Das Dschungelcamp setzte sich in der Kategorie „Beste Unterhaltung Reality“ durch. Das schon fast 20 Jahre alte Format, bei dem Prominente zwei Wochen im Dschungel leben, war in den vergangenen Jahren bereits mehrfach für den Preis nominiert worden. Als bester Mehrteiler wurde die viel kritisierte ZDF-Verfilmung des Frank-Schätzing-Bestsellers „Der Schwarm“ ausgezeichnet.

Ein politisches Statement gab es von Philip Froissant, der als bester Schauspieler ausgezeichnet wurde. Er sprach Aktivisten der Gruppe Letzte Generation seine Unterstützung dafür aus, dass sie am 17. September alle Säulen des Brandenburger Tors mit oranger Farbe besprüht hatten. Im Rückblick werde man sich nicht darüber aufregen, sondern über das Versagen beim Klimaschutz. Froissant bekam den Preis für seine Verkörperung des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. in der Sisi-Serie „Die Kaiserin“ bei Netflix. Auch Joko Winterscheidt hielt ein Plädoyer für mehr Klimaschutz - er gewann mit „The World's Most Dangerous Show“ (Amazon Prime Video) in der Kategorie „Beste Doku-Serie“.

Zur besten Schauspielerin gekürt wurde Jella Haase für die Action-Thrillerserie „Kleo“ (Netflix), die auch den Preis in der Kategorie „Beste Drama-Serie“ abräumte. Barbara Schöneberger bekam einen Preis für ihre Moderation des deutschen Vorentscheids des Eurovision Song Contest. „Das nächste Mal versuch ich wirklich da zu sein“, ließ die verhinderte Entertainerin ausrichten.

Nicht mit der Ehrung gerechnet hatten Bill und Tom Kaulitz. Die Zwillingsbrüder gewannen in der Kategorie „Beste Unterhaltung Show“ mit ihrem RTL-Format „That's my Jam“ gegen „Die Giovanni Zarrella Show“ (ZDF) und Joko Winterscheidts „Wer stiehlt mir die Show?“ (ProSieben). An die Mitbewerber gewandt, sagte Bill: „Giovanni und Joko - dabei sein ist alles. Macht euch nichts draus - nächstes Mal wieder!“

Der Fernsehpreis wurde vor 25 Jahren, 1998, erfunden und im darauffolgenden Jahr erstmals verliehen. Der bekannteste Moment war wohl 2008, als der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki (1920-2013) die ihm zugedachte Trophäe mit den Worten ablehnte: „Ich nehme diesen Preis nicht an! Ich habe nicht gewusst, was hier auf mich wartet.“

Foto: dpa NSYNC