Letztes Update:
20231002053705

Katja Frenzel zu Demenz des Vaters: Man verliert Menschen auf Raten

04:55
01.08.2023
(dpa) - Die Demenz ihres Vaters hat Schauspielerin Katja Frenzel die Möglichkeit genommen, sich mit ihm über die Vergangenheit auszusprechen. „Als wir als Familie erfahren haben, dass mein Vater Demenz hat, waren wir alle sehr traurig“, sagte der „Rote Rosen“-Star der Deutschen Presse-Agentur. „Wir hatten es schon geahnt, weil auch seine Schwester daran erkrankt war. Aber was dann folgte, hatten wir alle nicht erwartet“, so die 49-Jährige. „Einen Menschen auf Raten zu verlieren, ist wirklich schlimm. Ich ziehe meinen Hut vor allen, die ihre dementen Angehörigen zu Hause versorgen. Das ist eine große Leistung und erfordert viel Geduld und Liebe.“

Für sie sei klar: „Auch wenn mein Vater nicht mehr weiß, wer ich bin, werde ich immer wissen, wer er ist“, so die Schauspielerin. „Am Ende ist es egal, wie viel Ungutes ich in der Vergangenheit mit ihm erlebt habe. Es wird einem klar, dass man keine Zeit mehr hat, die Dinge zu klären. Man kann nur verzeihen oder die Wut sein Leben lang weitertragen. Am Ende bleibt die Liebe! Wer das versteht, kann die verbleibende Zeit als Geschenk sehen, auch wenn es sehr weh tut loszulassen.“

Seit 2016 spielt Frenzel bei der ARD-Serie „Rote Rosen“ die Rolle der Tina Richter. Die Telenovela wird in Lüneburg (Niedersachsen) gedreht, Start war im Jahr 2006. Die Serie läuft von Montag bis Freitag im Ersten, jeweils ab 14.10 Uhr. In der Serie stehen Frauen über 40 und ihr Leben im Mittelpunkt.

Foto: dpa Alexandra Popp

Fußballerin Popp in Autobiografie: Eltern jahrelang finanziell unterstützt

04:48
01.08.2023
(dpa) - Alexandra Popp, die Kapitänin der deutschen Fußballnationalmannschaft, hat über viele Jahre ihre Eltern finanziell unterstützt. Das berichtet die Sportlerin in ihrer am 1. August erscheinenden Autobiografie. „Sie zu unterstützen, ist für mich Normalzustand geworden“, erklärte Popp in dem Buch mit dem Titel: „Dann zeige ich es euch eben auf dem Platz“ (Verlag Droemer Knaur). Die heute 32-Jährige sagte dies im Zusammenhang mit Verhandlungen mit dem VfL Wolfsburg 2012, wo sie bis heute spielt.

Da habe das Geld einfach dafür reichen müssen, „dass ich gut rumkomme und weiter etwas bei meinen Eltern abge­ben kann. Damit habe ich in all der Zeit nie aufgehört (...) und ich weiß, dass es finanziell oft eng ist bei den beiden. Alles, was ich verschmerzen kann, gebe ich ab.“ Als Popp einst bei den Juniorinnen des 1. FFC Recklinghausen kickte, hatten ihre Mutter und ihr inzwischen verstorbener Vater, die ihre Tochter beim Fußballspielen immer unterstützten, ihre Metzgerei aufgeben und Privatinsolvenz anmelden müssen.

„Mama und Papa erklären uns noch ein bisschen, was alles ansteht, um so viel Geld wie möglich zu sparen. Und dann sagen sie etwas, womit wir nie gerechnet haben“, schreibt der heutige Fußball-Star über den Moment, als ihre Eltern ihr und ihrem Bruder die schwierige Situation erklärten. „Dennis muss in Zukunft etwas von seinem Lohn abgeben - und ich mein Fahrtgeld. Wir Geschwister schauen uns mit offenem Mund an. Das ist ja die Höhe!“

Die Zeit nach der so erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Jahr in England erlebte Popp angesichts der schweren Krankheit ihres Vaters sehr zwiegespalten. „Es ist die beste Zeit, und es ist die schlimmste Zeit. Im glitzernden Nachgang der Europameisterschaft erlebe ich Momente, von denen ich niemals geträumt habe“, heißt es in der Autobiografie. „Und immer wieder springt mein Herz in tausend Stücke beim Gedanken an Papa.“ Die Stürmerin hatte nach ihren beiden ersten WM-Toren in Australien beim 6:0 gegen Marokko sinngemäß erklärt, dass sie bei ihrer Jubelgeste mit ausgestrecktem Finger auch an ihren Vater erinnere.