(dpa) - Schauspieler und Bodybuilder Ralf Moeller (64) sieht Helden eher im alltäglichen Leben als im Kino. „Helden arbeiten in der Pflege, bei der Feuerwehr oder bei der Polizei“, sagte Moeller der Deutschen Presse-Agentur. „Das sind Menschen, die täglich den Kopf hinhalten, die muss man unterstützen, bei Organisationen wie dem Weißen Ring oder anderswo.“ Moeller wurde unter anderem durch seine Rolle im Heldenepos „Gladiator“ berühmt.
Früher seien Helden wie Winnetou, Leon der Profi oder der Gladiator stets im Film gestorben, sagte Moeller. „Die starben natürlich nicht, weil sie sterben wollten, sondern weil es im Drehbuch stand.“ Heute habe ein Held dank Hollywood die Chance, immer weiter zu leben. „Weil er für die nächste Fortsetzung gebraucht wird.“
Moeller ist vom 7. Juli an bei den Nibelungen-Festspielen in Worms zu sehen - in einer Filmsequenz als Fafnir. Intendant des Spektakels ist Ufa-Chef Nico Hofmann. „Fafnir wird für einen Drachen gehalten, ist aber in Menschengestalt. Eine spannende Rolle“, sagte Moeller.
Er wundere sich, dass die Nibelungensage noch nicht öfter groß und international verfilmt worden sei. „Wir haben doch am Rhein alles. Gerade heute mit den vielen Streamingdiensten und Sendern ist das Thema als Fantasy-Serie, wie sie Nico Hofmann plant, hervorragend, das eignet sich absolut.“ Für eine Rolle als Drachentöter Siegfried sei er zu alt, sagte der Zwei-Meter-Mann, der 1986 zum „Mr. Universum“ gekürt worden war. „Aber als Hagen könnte ich durchgehen.“
Ihn habe Theater und überhaupt Kultur immer interessiert. „Festspiele wie in Salzburg besuche ich sehr gerne. Auch zu den Festspielen in Worms war ich mehrfach eingeladen.“ Er sei froh, dass es nun klappe - zwischen einer Rolle als Thor mit Michael Fassbinder und seinem Freund Arnold Schwarzenegger und Dreharbeiten zu einem Wikinger-Film.
Was Vorbilder angehe, sei für ihn als Jugendlichen etwa der Fußballer Uwe Seeler ein Held gewesen. „Und natürlich der Boxer Muhammad Ali. Den wollten alle am Boden sehen, aber kaum einer hat es geschafft. Der hat sich auch politisch gegen enorme Widerstände eingesetzt.“