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Groß-Neffe von Papst Paul VI. heiratet seinen Lebensgefährten

07:14
05.06.2023
(D.S.) - In einer „einfachen Zeremonie mit nur wenigen Gästen“ fand am 2. Juni die zivile Trauung zweier Männer in der Nähe von Brescia in Norditalien statt. Das Jawort gegeben haben sich Giulio und Matteo. Trotz des für italienische Verhältnisse bescheidenen Rahmens ist die Hochzeit auch außerhalb der geschlossenen Gesellschaft nicht unbemerkt geblieben. Das liegt am Nachnamen von Giulio: Er ist ein Montini. Dieser Name hat in Italien und vor allem in Brescia einen besonderen Klang. Denn einer der berühmtesten Söhne der Stadt trug ihn ebenfalls: Giovanni Battista Montini, besser bekannt unter seinem Papstnamen Paul VI.

Montini hatte die katholische Kirche von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 1978 geführt, und er hatte einen Bruder, Ludovico Montini. Dieser wiederum ist der Großvater von Matteo: Der Bräutigam ist folglich ein Großneffe von Paul VI. Giovanni Battista Montini galt, was die Sexualmoral anbelangt, als konservativ. Er ist unter anderem der Verfasser der berüchtigten Enzyklika Humanae Vitae: Verfasst in dem bewegten Jahr 1968, verbietet das päpstliche Dokument den Gläubigen bis heute, zumindest auf dem Papier, jegliche künstliche Empfängnisverhütung. Sie ging deshalb als „Pillen-Enzyklika“ in die Kirchengeschichte ein. Andererseits war Paul VI. im privaten Kreis insbesondere gegenüber den Kindern seines Bruders Ludovico offenbar ein verständnisvoller, gütiger und auch humorvoller Onkel, wie seine Nichte Chiara Montini später einmal erzählte.

Foto: AFP Jacinda Ardern

Vom König geadelt: Neuseelands Ex-Regierungschefin zur „Dame“ ernannt

04:08
05.06.2023
(dpa) - Die frühere neuseeländische Ministerpräsidentin Jacinda Ardern ist von dem britischen König Charles III. in den persönlichen Adelsstand erhoben und mit dem Titel „Dame Grand Companion“ ausgezeichnet worden. Bei dem Ritterorden handelt es sich um eine der höchsten Ehrungen des Commonwealth-Landes überhaupt. Die Labour-Politikerin Ardern (42) hatte im Januar überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Während ihrer Regierungszeit musste sie gleich mehrere schwere Krisen meistern und bekam dafür weltweit Anerkennung.

Als Begründung für die Auszeichnung wurde vor allem Arderns Umgang mit den Attentaten von Christchurch genannt, bei denen ein Rechtsextremist aus Australien im März 2019 in zwei Moscheen 51 Muslime erschossen hatte. Zudem wurde die Politik ihrer Regierung während der Corona-Pandemie hervorgehoben.

Der Pazifikstaat hatte das Land für ausländische Besucher komplett abgeriegelt und kam vergleichsweise sehr glimpflich durch die Krise. „Dadurch hatte Neuseeland eine der niedrigsten Covid-19-bedingten Sterblichkeitsraten in der westlichen Welt“, hieß es. Auch sei es Ardern gelungen, die Kinderarmut in ihrer Heimat zu reduzieren.

Ardern teilte mit, sie sei zunächst „zwiegespalten“ gewesen, ob sie diese Ehrung annehmen soll. „So viele der Dinge, die wir als Nation in den letzten fünf Jahren durchgemacht haben, betrafen uns alle und nicht nur einen Einzelnen“, betonte sie. Jedoch sei dies eine schöne Möglichkeit, Danke zu sagen – „meiner Familie, meinen Kollegen und den Menschen, die mich unterstützt haben“.

Nach dem Tod von Königin Elizabeth II. im vergangenen Jahr hatte sie erklärt, sie glaube, dass Neuseeland noch zu ihren Lebzeiten eine Republik wird. Schritte in diese Richtung unternahm sie aber nicht.

Der New Zealand Order of Merit (Neuseeländischer Verdienstorden) wurde 1996 von der Queen in ihrer Eigenschaft als Staatsoberhaupt von Neuseeland gegründet. Er wird Personen verliehen, die der Krone und der Nation „löbliche Dienste“ erwiesen haben. „Dame Grand Companion“ ist die höchste der fünf Klassen.