Die WM ist auch eine Bühne für die Thüringer Politprominenz. Neben Ministerpräsident und Stammgast Bodo Ramelow zählen bei den drei Entscheidungen am Samstag auch Helmut Holter (Bildung und Sport), Heike Taubert (Finanzen) sowie Susanne Karawanskij (Infrastruktur/Landwirtschaft) zu den Ehrengästen. An den Tagen zuvor weilten bereits Wolfgang Tiefensee (Wirtschaft) und Georg Maier (Inneres) in Oberhof zur WM. Die Thüringer Landesregierung hatte mit der Bereitstellung von 82 Millionen Euro die Voraussetzungen für den Umbau und die Modernisierung der Rennrodelbahn und den Biathlonstadions gesorgt. Die Welttitelkämpfe im Biathlon finden vom 8. bis 19. Februar in Oberhof statt. Auch aus der Sportpolitik haben hochrangige Gäste den Weg an den Rennsteig gefunden – unter anderem IOC-Präsident Thomas Bach, der Kristin Otto im ZDF-Interview am Samstag Rede und Antwort stand.

Das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten betreibt eine Außenstelle in Oberhof. Projektleiter Carsten Ludwig hilft den deutschen Rennrodlern mit seinem Team dabei, technologisch der Konkurrenz immer eine Kufenlänge voraus zu sein.

Dass Politiker gerne mal auf die Pauke hauen, ist keine neue Erkenntnis. Nun gehört Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow nicht unbedingt zu den Lautsprechern seiner Brache, doch die Chance, einmal ordentlich die Trommel zu rühren, ließ er sich am Samstag am Rande der Oberhofer Rodel-WM nicht entgehen. Der Oldie- und Jugendfanfarenzug Friedrichroda bot ihm die Gelegenheit dazu. Ob sich Ramelow gut aus der Affäre gezogen hat und vielleicht sogar eine spontane Ehrenmitgliedschaft im Raum steht, ist nicht bekannt.