Letztes Update:
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18:19
31.01.2023
Die Bundesnetzagentur beklagt zu wenig Wettbewerb bei den Strom- und Gaspreisen für Haushaltskunden. Auf Vergleichsportalen gebe es im Vergleich zu den vergangenen Jahren deutlich weniger Angebote, sagte Behördenpräsident Klaus Müller. "Es gibt Stadtwerke, die sich nur noch auf ihr Versorgungsgebiet konzentrieren, die haben sich aus der bundesweiten Versorgung zurückgezogen", bemängelte er. "Es ist wichtig, darüber zu diskutieren, was können wir dazu tun, dass mehr Marktakteure, mehr Energieversorger auch jenseits ihres ureigenen Sprengels bundesweit Angebote machen und ich als Verbraucherin und Verbraucher hier eine Wahlmöglichkeit habe."
Ein Patentrezept habe er nicht. Er beschreibe nur das Problem. Viele Menschen hätten mit einem Anbieterwechsel in den vergangenen eineinhalb Jahren eine "bescheidene Erfahrung" gemacht. Er verwies in diesem Zusammenhang auf zahlreiche Vertragskündigungen durch Energiediscounter.
Der Hauptgeschäftsführer des Stadtwerkeverbandes VKU, Ingbert Liebing, widersprach: "Wir haben kein strukturelles Wettbewerbsproblem, sondern erleben die Folgen einer extremen Marktentwicklung durch Russlands Angriffskrieg - der Wettbewerb an sich ist nicht weg", sagte Liebing. Weniger Wettbewerb sei vor allem auch die Folge eines "Austrocknens" des außerbörslichen Handels, in dem die Mehrheit der Energiewirtschaft aktiv sei.

Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

17:35
31.01.2023
Die EU ist im Bemühen um einen gemeinsamen Strommarkt dem Europäischen Rechnungshof zufolge zuletzt kaum vorangekommen. "Trotz einiger bedeutender Erfolge in den letzten zehn Jahren gab es bei der Integration der Strommärkte nur langsame Fortschritte", heißt es in einem Bericht der obersten EU-Rechnungsprüfer.
Die Vollendung des gemeinsamen Markts sei durch die von der EU-Kommission gewählten Regulierungsinstrumente sogar behindert worden. Dies habe zu einer komplexen Rechtsstruktur grenzüberschreitender Handelsregeln und zu Verzögerungen bei der Umsetzung geführt. Der Rechnungshof kommt zu dem Schluss, dass das Hauptrisiko im EU-Strommarkt letztlich auf die Endverbraucher abgewälzt wurde. Die EU bemüht sich seit 1996 darum, die verschiedenen Strommärkte der Mitgliedstaaten miteinander zu vernetzen. Dies soll für günstige Preise und eine sichere Versorgung sorgen sowie den ökologischen Wandel vorantreiben.