Resilienz ist das zentrale Thema von Stephan Weichert. Es bedeutet, flexibel zu sein in einer Welt, die sich um einen herum immer mehr verändert. Er verknüpft es mit zwei zentralen Fragen: “Wie robust fühle ich mich gerade?” ist die erste. Als er das Publikum fragt, wo sie sich auf einer Skala von eins (wenig robust) bis fünf (sehr robust) einordnen würden, meldet sich niemand bei einer 5 - aber auch niemand bei einer 1, einige bei 4 und 2. Vielen falle es schwer, bei dieser Frage nicht nur nach sozialer Erwünschtheit zu antworten, sagt der Kommunikationswissenschaftler. Ehrlicher sei die Antwort auf die zweite Frage: “Was braucht ihr am Dringendsten?” Der Gründer des ThinkTanks "Vocer" stellt diese Frage regelmäßig bei seinen Workshops, unter anderem mit Nachwuchsjournalist_innen - die Antworten stehen dem Tatendrang entgegen, den viele junge Publizist_innen verkörpern. Die meisten wünschten sich Ruhe, Bewegung, Zeit, Austausch mit Freunden - das zeige, dass natürlich auch Journalist_innen Zeit bräuchten, um Kraft zu schöpfen, besonders in einer Zeit im Dauerkrisenmodus wie gerade. -ik
Isabel Knippel