Ein wichtiger Punkt ist hier die Betreuungsplatz-Pflege, die vor allem die Säulen Vernetzung, Bedarf an Personal sowie Material und die Maßnahmen zur Versorgung braucht, um richtig funktionieren zu können. Denn beispielsweise den Pflegekraftmangel gibt es schon im Alltag; er verschärft sich natürlich in Katastrophen. Luisa Habbel weist aber auch auf die sozialen Aspekte hin, pflegebedürftige Menschen brauchen natürlich gerade in einer Katastrophe die Möglichkeit, vertraute Menschen zu sehen.
Ein wichtiger Punkt sind Lagerkapazitäten, denn für mindestens zwei Wochen müssen Materialien gelagert sein, was natürlich auch ein Platzproblem (neben vielen anderen) sein kann. Alexander Roppelt geht noch auf die ethischen Werte und Konflikte ein, die beispielsweise durch Verteilungsgerechtigkeit, die Spannung zwischen Freiheit und Sicherheit oder bei Verantwortung und Vertrauen entstehen. Viele Aspekte müssen hier beachtet und unter Umständen abgewogen werden. Bestehen nicht immer unterschiedliche Bedarfe? Wie geht man mit dem unterschiedlichen Zustand bei einem fast genesenen oder einem kranken Patienten um? Wer hat einen höheren Bedarf? Das sind Fragen, die hier gestellt werden, genauso wie weitere Konflikt zwischen Gesellschaft und Individuum, die es geben kann. “Es geht bei der praktischen Ethik nicht um die Abnahme von Entscheidungen”, so Roppelt, “sondern um Empfehlungen, die ein Urteil erleichtern können.” Er greift die gestrige "Egg Hypothesis" noch mal auf, bei der ethische Entscheidungen nicht nur aus den Vulnerabilitäten der Katastrophe heraus entschieden werden können, sondern auch aus allgemeinen Vulnerabiltitäten heraus.