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20221009172827

Neue Hochrechnungen: SPD kommt auf 33,2 Prozent

17:13
09.10.2022
Die SPD hat die Landtagswahl in Niedersachsen mit klarem Abstand vor der CDU gewonnen. Den Hochrechnungen von ARD und ZDF gegen 19.00 Uhr zufolge kommen die Sozialdemokraten von Ministerpräsident Stephan Weil auf 33,1 bis 33,3 Prozent der Stimmen (2017: 36,9). Die CDU verbucht mit 27,9 Prozent ihr schlechtestes Landesergebnis seit mehr als 60 Jahren (2017: 33,6). Die Grünen legen stark zu und landen mit 13,8 bis 14,1 Prozent auf Platz drei (2017: 8,7). Die AfD kann ihr Ergebnis von 2017 fast verdoppeln und kommt auf 11,6 bis 11,8 Prozent (2017: 6,2). Die FDP muss mit 5 Prozent um den Einzug in den Landtag zittern (2017: 7,5). Die Linke scheitert mit 2,6 bis 2,7 Prozent erneut an der Fünf-Prozent-Hürde.

dpa

Althusmann will Landesvorsitz abgeben

16:56
09.10.2022
Niedersachsens CDU-Chef Bernd Althusmann will sich nach der Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl als Landesvorsitzender zurückziehen. „Ich werde dem Landesvorstand morgen vorschlagen, dass ich für das nächste Amt des Landesvorsitzenden nicht mehr zur Verfügung stehe. Das ist meine persönliche Konsequenz aus diesem Wahlergebnis“, sagte Althusmann am Sonntagabend in Hannover. Man werde in Kürze über das weitere Verfahren entscheiden. Der Landesvorstand werde am Montag um 17.00 Uhr zusammenkommen. Althusmann schlug einen Landesparteitag vor, bei dem nach den Herbstferien der Landesvorsitzende neu gewählt werden soll.

Althusmann hatte bei der Landtagswahl zum zweiten Mal versucht, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) abzulösen. Die CDU landete nach ersten Hochrechnungen mehrere Prozentpunkte hinter der SPD. Den Vorsitz der Niedersachsen-CDU hatte Althusmann Ende 2016 von David McAllister übernommen.

Strategisch wird sich für die Christdemokraten bei der Neuaufstellung die Frage stellen, in welche Richtung sich die Partei entwickeln soll. Weiter nach rechts als unter dem eher gemäßigten Althusmann? Für diesen Kurs steht im Landesverband etwa der frühere Innenminister Uwe Schünemann. Oder in Richtung der Grünen, um - wie bereits in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein - künftig mehr Machtoptionen zu haben?

Vor der Wahl war zu hören, dass Althusmann kaum Kontakt zu den Grünen gesucht habe, obwohl sich abzeichnete, dass eine Zusammenarbeit mit der Partei eine realistische Chance auf eine Regierungsbildung unter seiner Führung sein würde.

Peter Mlodoch, dpa