Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die neue Bundesregierung aufgerufen, verloren gegangenes Vertrauen bei den Bürgern zurückzugewinnen. Dazu werde ein «schlichter Neuaufguss des Alten nicht genügen», sagte das Staatsoberhaupt am Mittwoch laut vorab verbreitetem Manuskript bei der Ernennung des neuen Kabinetts. «Diese Regierung muss sich neu und anders bewähren.» Dies gelte ganz besonders im Gespräch mit den Bürgern. Die Regierung sei gut beraten, «genau hinzuhören und hinzuschauen, auch auf die alltäglichen Konflikte im Land – fern der Weltpolitik, wo Gewissheiten geschwunden sind und das Leben schwieriger geworden ist.»
Steinmeier betonte, die neue Koalition habe denselben Kredit verdient, den alle vorherigen Bundesregierungen auch genossen hätten. «Dem widerspricht nicht, dass die neue Regierung von den Parteien gebildet wird, die auch die Vorgängerregierung getragen haben.» Eine erneute Verständigung auf diese Konstellation verwirke nicht den Anspruch, ernst genommen zu werden mit dem Ziel, Gutes für das Land zu bewirken. Der Bundespräsident bekräftigte, es sei gut, «dass die Zeit der Ungewissheit und Verunsicherung vorbei ist». (dpa)