Wenn am Ende nur zwei Personen am Tatort waren, die die Tat überlebten, liegt es nahe, dass Andreas S. versuchen wird, seine Rolle so klein als möglich darzustellen, sagte Anwalt Christian Kessler, der Florian V. verteidigt.

Georg Altherr

Kessler geht davon aus, dass sich am Ende herausstellen wird, dass die Tat so ablief, wie in der Anklageschrift dargestellt. Die Anklage stützt sich auch auf die Aussage, die Kesslers Mandant  Florian V. bei seiner polizeilichen Vernehmung gemacht hatte.

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Der Anwalt von Florian V. zeigte sich nicht überrascht von der Tatversion, die Andreas S. präsentierte. "Sie war in allen Details vorhersehbar", so Anwalt Christian Kessler.  Während der Einlassung seines Anwaltskollegen Leonard Kaiser hatte Kessler immer wieder den Kopf geschüttelt.

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Der Anwalt des Hauptangeklagten präsentiert eine Version des Tathergangs, die seinen Mandanten entlasten soll. Die Einlassung von Anwalt Leonard Kaiser legt nahe, dass Florian V. die Polizistin mit der Schrotflinte erschoss. Andreas S. selbst will mit dem Jagdgewehr nur geschossen haben, um sich gegen das Feuer in seine Richtung zu verteidigen. Er habe quasi aus Notwehr geschossen.

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Der Angeklagte Andreas S. hat beim Prozessauftakt die Morde an den beiden Polizisten bestritten.

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Lag der verzögerte Start der Verhandlung an dem schlechten Verhältnis zwischen den beiden Angeklagten? Kurz vor Prozessbeginn musste die Anklagebank noch um einen weiteren Tisch verlängert werden. Die Verhandlung startete deshalb einige Minuten später. Der Grund laut im Saal anwesenden Journalisten: Florian V. wollte nicht neben dem Hauptangeklagten Andreas S. sitzen. S. wird in dem Verfahren beschuldigt, die tödlichen Schüsse auf die beiden Polizisten abgegeben zu haben. 

Maximilian Hempel