Julia Friedrichs wird mit dem Sonderpreis für außergewöhnliche wirtschaftspublizistische Leistung ausgezeichnet. Sie berichtet in ihrem Buch “Working Class” von Menschen, die nicht arm sind und “trotzdem den Eindruck haben: egal wie sie sich abstrampeln, sie kommen nicht voran.” Sie berichtet zum Beispiel von Said, der jeden Morgen in der Berliner U-Bahn sauber macht und trotz seines zu geringen Lohns weitermacht, weil er seinen Kindern ein Vorbild sein will. Ein anderes Beispiel ist Alexandra, die studiert hat und auf Honorarbasis 110 Schüler_innen Klavierunterricht gibt. “Ihre Sorge ist, dass alles teurer wird, ihr Honorar aber weiterhin eingefroren bleibt”, berichtet Friedrichs. -fw

Felix Winnands

“Das Leistungsprinzip führt dazu, dass wir nur die fördern, die erfolgreich sind. Bei den anderen lohnt es sich nicht”, fasst Laudatorin Brigitte Preissel einen der wesentlichen Aspekte des Buchs von Michael Sandel zusammen. Es müsse in der Wirtschaftspolitik deutlich werden, dass auch der Beitrag derer zur Gesellschaft wertgeschätzt werde, der sich nicht an der Höhe ihres Gehalts messen lässt. “Denn wenn diese Menschen ausgegrenzt werden, ihr Beitrag zum Gemeinwohl nicht geschätzt wird, gehen der Gesellschaft wichtige Impulse verloren.” -sf

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