Was machen permanent schlechte Nachrichten mit uns? Wir fühlen uns ohnmächtig, hilflos und haben Angst, beschreibt Wurmb-Seibel. Oft trete die Einstellung ein: Die Welt wird immer schlechter und ich kann nichts ändern.
Negative Nachrichten können auch dazu führen, dass wir uns schämen, weil wir nichts tun können, dass wir uns teilweise sogar ähnlich verhalten wie traumatisierte Menschen. "Wir als Journalisten rütteln mit negativer Berichterstattung nicht auf, sondern lösen eine Lähmung aus." Diese Erkenntnis habe Wurmb-Seibel erschreckt.
Aber was können wir nun tun, um die Situation zu lösen? Dafür gebe es eine ganz einfache Formel, so die Journalistin: Scheiße + X. "Wir müssen immer nach dem X suchen, müssen uns überlegen, was können wir tun, um aus der Situation zu kommen", erklärt Wurmb-Seibel. Natürlich können Journalist:innen keine Kriege beenden, doch die Art und Weise der Berichterstattung kann dabei helfen, aus der Ohnmacht herauszukommen. Stichwort: Konstruktiver Journalismus.
Dass die konstruktive Form des Journalismus Wirkung zeigt, belegen Studien: Berichterstattung, die Lösungsansätze zeigt, führe zu mehr Engagement bei den Menschen und stärke die Mentalität, die Ärmel hochzukrempeln und nach Möglichkeit zu helfen.