Letztes Update:
20220504171841

Lufthansa berichtet über Start ins dritte Corona-Jahr

17:16
04.05.2022
Über ihren Start in das dritte Corona-Jahr berichtet an diesem Donnerstag (7.00 Uhr) die Deutsche Lufthansa AG in Frankfurt. Das Geschäft des Luftverkehrskonzerns litt im ersten Quartal dieses Jahres weiterhin unter den Folgen der Pandemie sowie zusätzlich unter denen des Ukraine-Kriegs, mit Luftraumsperren und teurem Treibstoff. Da zudem der Jahresauftakt stets zu den schwächeren Zeiten im Luftfahrtjahr gehört, wird Vorstandschef Carsten Spohr erneut einen Verlust verkünden müssen. Eine Prognose für das Gesamtjahr hatte sich der MDax-Konzern bei seiner Bilanzvorlage vor zwei Monaten noch nicht zugetraut.

In seiner vorab veröffentlichten Rede zur Hauptversammlung (Dienstag, 10. Mai) rief der Lufthansa-Chef dazu auf, die Corona-Krise mental abzuhaken. Dank des erfolgreichen Krisenmanagements sei man besser durch die Krise gekommen als die meisten Wettbewerber und habe die eigene Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig verbessert.

Als größte Errungenschaft des Vorjahres bezeichnete Spohr die vollständige Tilgung sämtlicher rückzahlbarer Stabilisierungsmittel an die Bundesrepublik. Nunmehr halte der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes noch 14,1 Prozent des Grundkapitals, was ihm weiteren Gewinn bescheren werde. Der Lufthansa-Chef bedankte sich erneut im Namen aller Mitarbeiter für die milliardenschwere Rettungsaktion durch die Steuerzahler.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 hatte der Konzern seine Verluste deutlich eingegrenzt. Dank eines Rekordgewinns der Frachtsparte Lufthansa Cargo und einer ersten Erholung im Passagiergeschäft verringerte sich der Fehlbetrag unter dem Strich um zwei Drittel auf rund 2,2 Milliarden Euro. Der Umsatz erholte sich um ein Viertel auf 16,8 Milliarden Euro, erreichte damit aber noch nicht einmal die Hälfte des Vorkrisenjahres 2019. Im vergangenen Jahr zählte der Konzern rund 47 Millionen Fluggäste - rund 29 Prozent mehr als im ersten Corona-Jahr, aber fast 100 Millionen weniger als 2019.

(dpa)

Lauterbach plant «Zwischenspurt» für Gesetzesvorhaben bis Herbst

17:15
04.05.2022
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will in der entspannteren Corona-Lage über den Sommer zentrale Neuregelungen für die generelle medizinische Versorgung anstoßen. Der SPD-Politiker sprach am Mittwoch in Berlin von einem «Zwischenspurt», um mehrere Vorhaben bis zum Herbst ins Laufen zu bringen. Dabei geht es unter anderem um digitale Anwendungen wie elektronische Patientenakten und E-Rezepte, die weitere Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen und die vorgesehene kontrollierte Freigabe von Cannabis.

Noch im Mai will Lauterbach auch ein «Pandemiebekämpfungskonzept» für den Herbst vorstellen. Dann werde man wieder deutlich steigende Fallzahlen erwarten müssen, sagte er. Konkret soll es um die weitere Strategie für mehr Impfungen und den Impfstoff-Einkauf sowie eine Anschlussregelung für Corona-Vorgaben gehen, wenn die jetzigen Regeln des Infektionsschutzgesetzes am 23. September enden. Die Zeit solle auch genutzt werden, um die digitale Ausstattung der Gesundheitsämter zu verbessern. Dafür seien 800 Millionen Euro als Förderung abrufbar.

Bei der Digitalisierung steht ein Durchbruch für die elektronische Patientenakten im Blick, die 2021 als freiwilliges Angebot für die 73 Millionen gesetzlich Versicherten gestartet sind. Die Nachfrage hält sich aber noch in Grenzen. Die Ampel-Koalition strebt an, dass für die Nutzung das Prinzip «Opt out» kommen soll - also, dass man aktiv widersprechen muss und nicht aktiv einwilligen. Lauterbach sagte, nur dadurch sei eine breite und medizinisch gewinnbringende Nutzung möglich. Geprüft werde, ob etwa weiterbehandelnde Ärzte Zugriff auf Patientendaten von Klinikbehandlungen bekommen können.

Der Prozess für die geplante Cannabis-Freigabe soll mit mehreren Fachgesprächen des Bundesdrogenbeauftragten Burkhard Blienert mit nationalen und internationalen Experten starten. In der zweiten Jahreshälfte soll dann ein Gesetzentwurf folgen, erläuterte der Minister. Die Ampel-Koalition will eine «kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften» einführen, wie es im Koalitionsvertrag heißt. Lauterbach sagte, er habe seine ursprünglich ablehnende Position dazu revidiert.

Zur Finanzlage der gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) sollen zunächst zu erwartende drastische Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf Einnahmen wie Ausgaben überprüft werden. Er werde sich nicht zu einem überstürzten Gesetz drängen lassen, sagte Lauterbach. Ein Vorschlag dürfte spätestens Ende Mai vorgelegt werden. Hintergrund ist ein erwartetes Milliardendefizit bei den Kassen im kommenden Jahr. Lauterbach hatte bereits deutlich gemacht, dass neben anderen Maßnahmen auch Beitragserhöhungen zum Gegensteuern im Blick stehen.

Als weitere Gesetzesinitiative kündigte er an, «Gesundheitskioske» in regionalen Brennpunkten zur Regelversorgung zu machen. Diese schafften einen einfacheren Zugang zum medizinischen System.

(dpa)

Wir setzen Embeds, also Einbettungen von Drittanbietern ein. Dieser fremde Inhalt wird nicht ohne Ihre Zustimmung (Art. 6 Abs. 1 S. 1 lit. a) DSGVO) geladen. Nur, wenn Sie die Embeds mit einem Klick auf „Externe Inhalte nachladen“ aktivieren, werden die Elemente der Drittanbieter geladen. Erst dann werden vom Drittanbieter ggf. Cookies gesetzt und über Ihren Browser Daten an den jeweiligen Anbieter übertragen. Einige solcher Inhalte stammen auch von sozialen Netzwerken oder anderen Unternehmen aus den USA, durch deren Einbettung Daten (z.B. Ihre IP-Adresse, Browserinformation, Cookie-ID, Pixel-ID, aufgerufene Seite, Datum und Zeit des Aufrufs) auch in die USA übertragen werden können.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Inhalt laden